Die Jazz Federation Hamburg sorgt in ihrer neuen Spielstätte Stage Club weiter für aufregende Konzerterlebnisse: Im Februar treten zwei hierzulande nur ganz selten zu hörende US-amerikanische Jazz-Ikonen in dem Club auf – Tim Berne (14. 2.), Chris Potter (27.2.) und Greg Osby (13.3.).
Der Altsaxofonist Tim Berne (*1954) ist einer der profiliertesten und aufregendsten Exponenten einer vielgestaltigen Musikrichtung, die unter dem Begriff „Downtown-Music“ ab den 1960ern in den Lofts des südlichen Manhattan entstand (den Anfang machte Yoko Ono). Berne, aber auch Minimalisten wie Philipp Glass, Steve Reich oder Terry Riley, verquirlten in „Downtown“ ihre teils sehr individuell geprägten Amalgame aus kollektiver Improvisation und Komposition. Direkt assoziiert mit „Downtown“ ist die „Knitting Factory“ als der Auftrittsort, an dem diese Musik bis in die 2000er Jahre täglich zu erleben war. Unzählige Alben aus dieser und späterer Zeit (zuletzt: „Live Incognito“, 2006) bezeugen die enorme Schaffenskraft von Tim Berne, zu dessen Band ein Journalist einmal sagte: „Ein großer dunkler schimmernder Klangstrom … mäandert so in langen Windungen.“
„Big Satan“ ist ein seit 1997 bestehendes und von der Kritik hochgelobtes Trio, dessen übrige Mitglieder ebenfalls zum Who-is-Who der Knitting-Factory Szene zählen: der Schlagzeuger Tom Rainey und Marc Ducret, der als einer der spannendsten Vertreter der Avantgarde-Gitarre gilt, aber gleichzeitig auch mit Pat Metheny verglichen wurde. Zu erwarten ist von dieser Gruppe Improvisationskunst in höchster Ausprägung.
Schon zwei Wochen später kommt ein weiterer berühmter amerikanischer Saxofonist an die Elbe – der 1971 in Chicago geborene Chris Potter. Potter spielte sein erstes professionelles Jazz-Konzert bereits mit 13 Jahren. Er veröffentlichte eine Anzahl von Alben als Bandleader und machte unzählige Aufnahmen mit Jazzmusikern wie Paul Motian, Pat Metheny, Ray Brown, Jim Hall, Dave Douglas, Joe Lovano oder Joanne Brackeen. Nach einer längeren Pause tourt Potter jetzt wieder und tritt am 27. Februar im Stage Club mit seinem herausragend besetzten Quartett „Underground“ auf. Sein umwerfender Musikstil wurde als eine neue Fusion von Funk, Jazz und Rock – „funky fusion“ – beschrieben, in der sich herausragende Improvisationskunst vor einem ausgeprägten elektronischen Backbeat-Hintergrund entfaltet.
◼ Downtown Music in "Worlds of Music"
◼ Knitting Factory in "Worlds of Music"
◼ Chris Potter in "Worlds of Music"
◼ Jazz Federation in "Worlds of Music"
veröffentlicht am 08. Februar 2018
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