DDR-Hymne "AuferstandenausRuinen"
Turbulenzen um ein deutsches Lied
Die Melodie ersann Hanns Eisler an einem Vormittag, Johannes R. Bechers Text war bald nicht mehr tragbar, zur Wendezeit lebte das Lied wieder auf - die NationalhymnederDDR hat eine lange Geschichte des Streits.
Hanns Eisler, der im ersten Weltkrieg von Seiten eines Batallionskommandeurs als „stinkender Sozialist“ beschimpft wurde, hat sich mit seiner Vertonung des Johannes R. Becher-Gedichtes „AuferstandenausRuinen“ - der späteren DDR-Hymne -, in der Führung der damaligen Bundesrepublik natürlich keine Freunde gemacht.
Seit seiner CD AuferstandenausRuinen und seitdem seine Glatze in Zeitungen zu sehen war, bekommt er Morddrohungen per Mail und Telefon, von Linken und Rechten.
Georg Olms Verlag 2012, 536 Seiten
Man kennt ihn vor allem als Schönberg-Schüler und als Komponisten der DDR-Hymne - doch auch in den USA hatte Hanns Eisler seine Hörer.
06.09.2012
Der deutsche Komponist Hanns Eisler (1898 - 1962) in einer undatierten Aufnahme (Bild: picture alliance / dpa)
Mit Musik in die Wirklichkeit eingreifen
Vor 50 Jahren starb der Komponist Hanns Eisler
Von Albrecht Dümling
Als Komponist der DDR-Hymne wurde Hanns Eisler im Osten verehrt, im Westen verachtet.
Und so wie auf dem Deutschlandtag der Jungen Union weiland in Leipzig-Markkleeberg zu den Klängen, die Haydn komponiert hatte, von etlichen AuferstandenausRuinen gesungen wurde – so hätte sich die übrige Politik nichts vergeben, einen neuen Ton zu setzen.
In westdeutschen Gehirnen geistert er als der berüchtigte Komponist der ostdeutschen "Spalter" -Hymne "AuferstandenausRuinen" sowie garstiger politischer Lieder, die zum Klassenkampf aufhetzen.