Préludeàl’Après-Midid’unFaune" (Ausschnitt)
Im Alter von 25 Jahren fragte sich der junge Komponist Achille-Claude Debussy:
"Wie kann ich es schaffen, mit meiner übertriebenen Zurückhaltung, meinen Weg zu finden und meine Dinge inmitten dieses Bazars der Eitelkeiten zu verkaufen?"
29.05.2012
Vaslav Nijinskij sollte als "Gott des Tanzes" in die Ballettgeschichte eingehen (Bild: AP Archiv)
Beobachtungen eines Fauns
Vor 100 Jahren wurde Vaslav Nijinskijs Ballett "L’Après-midi d’un Faune" uraufgeführt
Von Vera Schneider
Es war ein skandalträchtiger Abend im Théatre du Châtelet: Vaslav Nijinskij verstörte mit der Premiere seines Balletts "NachmittageinesFauns" das Pariser Publikum zutiefst.
Vielleicht ist das sogar ein Grund dafür, dass nur das Prélude zum NachmittageinesFaun vollendet wurde, die beiden anderen Sätze aber über die Idee nie hinauskamen.
Kaum zu glauben, dass die vielleicht schönste jüngere Aufnahme von Debussys Préludeàl’après-midid’unfaune ausgerechnet mit ihm und dem RSO Wien vollbracht wurde.
Chronologisch korrekt geht er korrekt vor: Er eröffnet den Reißer-Reigen mit dem ersten großen Debussy-Erfolg "Préludeàl’après-midid’unfaune" von 1894, die von van Immerseel mit enormer Zurückhaltung dirigiert und als schüchtern-charmante Ouvertüre ohne Hinterhalt dargeboten wird.
Die erste Saison 1913 sorgte im ganzen Land für Aufsehen, weiß Nathalie Sergent:
"Diese erste Saison begann am 31. März 1913 mit Strawinsky, mit der Ouvertüre von ’Benvenuto Cellini’ von Berlioz, mit dem ’Vorspiel zum NachmittageinesFauns’ von Debussy, mit Musik von Dukas, Fauré und Saint-Saëns.
Nach einer eher verhaltenen, tastenden Analyse von Préludeàl’après-midid’unfaune lässt Immerseel für seine Verhältnisse schon fast plakativ musizieren: insgesamt eine herausragende Einspielung dreier öfter lustlahm gespielter
Die eigentümlichen Harmonien in Werken wie "Préludeàl’après-midid’unfaune" und "La mer" verblüfften seine Zeitgenossen - und leiteten eine neue Ära ein.
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