Zum einen meine ich, daß dieser Satz exemplarisch für das Bestreben um Grenzerweiterung der Tonalität bei Reger stehen kann und dies in diesem Fall in der vielleicht glücklichsten Form, ohne damit die eigenartige Poetik anderer langsamer Sätze, z. B. den der Cellosonate op.
Kalenderblatt / Archiv | Beitrag vom 28.05.2005
Der verkannte Kammerkomponist
Vor 200 Jahren starb Luigi Boccherini
Von Michael Stegemann
Der Komponist Luigi Boccherini schrieb rund zwei Dutzend Cellosonaten. (
Dem grandiosen Plädoyer seines Bruders stellt Gautier Capuçon die beiden späten, herben Cellosonaten zur Seite, und gemeinsam mit dem Pianisten Nicholas Angelich hauen sie uns im Klaviertrio d-Moll von 1923 ein Finale um die Ohren, das in besessenen Sechsachtelketten die Tonalität schneller verlässt, als man es begreift - und in donnerndem D-Dur endet wie ein sarkastischer Schostakowitsch.
Auf dem Spielplan stehen das Klavierduo Yaara Tal / Andreas Groethuysen, die Cellistin Sol Gabetta und - zum Auftakt eines dreijährigen Projekts, in dem alle Cellosonaten Ludwig van Beethovens vorgestellt werden - der Cellist Nicolas Altstaedt und der Pianist Alexander Lonquich.
Diesen Zyklus konnte er wegen seiner Krebserkrankung nicht mehr vollenden, doch hat er mit dieser Violin- wie auch mit der Cellosonate und der Trio-Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe bedeutende Beiträge zu einer Gattung geleistet, die in seinem Schaffen bis in diese letzten Jahre hinein keine so große Rolle gespielt hatte.
So wie auch bei Debussys Cellosonate von 1915, die Müller-Schott zusammen mit Lortie leicht und wie duftend, aber doch auch deutlich strukturell profiliert spielt.
Heute vor 150 Jahren: 11.10.1874 Kurz vor der Aufführung von Vincenzo Bellinis "Norma" bricht im Opernhaus in Tiflis ein Feuer aus und führt zur Zerstörung des Gebäudes.