"Unter allen Blasinstrumenten ist keines zu finden, das den Ton so gut entstehen, abnehmen und verhallen lassen kann wie die Klarinette. Daher die unschätzbare Eigenschaft, den Fernklang, das Echo oder den Zauber der Dämmerung wiederzugeben."
bis 18.7.2010
Verbeugung vor dem Klang der Klarinette
Johannes Brahms ließ sich für seine spät entstandenen Klarinettenwerke spontan vom Ton und von den Fähigkeiten eines Zeitgenossen aus der Meininger Hofkapelle inspirieren.
Die uns vertrauten Rohrblatt-Instrumente - Klarinette, Saxofon, Oboe, Englischhorn, Fagott - sind das Ergebnis einer Jahrtausende langen Geschichte, in deren Verlauf unzählige interessante Bautypen mit einfachem oder doppeltem Rohrblatt entstanden sind.
Kalenderblatt | Beitrag vom 14.01.2015
Klarinette
Die Geburt der Königin des guten Tons
Von Jürgen Bräunlein
Ungewöhnliche Teilansicht einer Klarinette (imago stock&people)
Tüftlerstadt Nürnberg: Taschenuhr, Hobelbank und Globus wurden hier erfunden.
Im Ziel steht keine Rekordzeit auf der Uhr, aber ein insgesamt solides Ergebnis mit kleineren Abstrichen beim stets etwas prekären Übergang ins hohe Register der Klarinette.
Die Klarinette mischt sich in das anmutig heitere, wenn auch seltsam fallende Geschehen, selbstverständlich, so als hätte sie schon eine ganze Weile mitgespielt, in Gedanken, noch ohne Bewußtsein.
Bild: Uwe Arens)
Grenzgänger an der Klarinette
David Orlowsky zählt zu den führenden Klezmer-Klarinettisten in Deutschland
Von Jonathan Scheiner
Das Werk des 30-Jährigen umspannt nicht nur die Musik der osteuropäischen Juden, sondern auch Mozart und Gesualdo.
Sonor klingt seine Stimme; man hängt an seinen Lippen, wenn er von damals erzählt, 1956, als er, der Mittzwanziger aus Leipzig/DDR, nach New York ging, Publikum und Kritik begeisterte, bei Benny Goodman spielte, bei dem auch zu Hause war, im Penthouse über Manhattan, der Teppich übersät mit Blättchen, die der Meister nur so ausspuckte, wenn ihm der Klang der Klarinette nicht schmeckte.