Der 1566 in Neapel geborene Fürst von Venosa regierte als Nachfolger seines Vaters ab 1586 das Fürstentum Venosa. Als er seine Ehefrau und ihren Liebhaber in flagranti überraschte, ermordete er sie ebenso wie seine kleine Tochter, von deren Vaterschaft er nicht mehr überzeugt war. Hiernach ging er nach Ferrera, wo er die Adlige Eleonora d’Este heiratete und zu komponieren begann. 1597 kehrte er nach Neapel zurück, wo er 1613 starb. Als Komponist war Gesualdo seiner Zeit weit voraus: Er verwendete in seinen 120 Madrigalen ausgiebig Chromatik und ungewöhnliche Harmoniewendungen. Igor Stravinsky setzte sich im 20. Jahrhundert für die Wiederentdeckung des in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Komponisten ein. Werner Herzog lieferte 1995 im Film "Tod für fünf Stimmen" ein modernes Porträt Gesualdo da Venosas.
Tod für fünf Stimmen
Auf DVD: Werner Herzogs poetischer Dokumentarfilm über den Fürsten, Komponisten und Mörder CarloGesualdo
Der Komponist CarloGesualdo wurde in den letzten Jahrzehnten wieder entdeckt.
08.09.2013
Fürst CarloGesualdo (1566-1613) (Bild: C. Gray and P. Heseltine 1926) Fürst CarloGesualdo (1566-1613) (Bild: C. Gray and P. Heseltine 1926)
Von der Musik besessen
Vor 400 Jahren starb der italienische Komponist CarloGesualdo
Von Michael Stegemann
CarloGesualdo, Fürst von Venosa, war einer der größten Madrigal-Komponisten der Renaissance - und der Mörder seiner untreuen Ehefrau und ihres Liebhabers.
Bild: Uwe Arens)
Grenzgänger an der Klarinette
David Orlowsky zählt zu den führenden Klezmer-Klarinettisten in Deutschland
Von Jonathan Scheiner
Das Werk des 30-Jährigen umspannt nicht nur die Musik der osteuropäischen Juden, sondern auch Mozart und Gesualdo.
Das vom Komponisten eigens verfasste Libretto bezieht sich auf eine wahre, historische Begebenheit: die Tragödie des Komponisten CarloGesualdo, Fürst von Venosa, der im Jahr 1590 seine Frau und ihren Geliebten - inflagranti erwischt - brutal ermordete und hernach, in tiefe Depression verfallen, die herrlichste Sakralmusik komponierte, die sich später als Grundstein für die Entwicklung der Gattung Oper erweisen sollte.
Innerhalb dieser wechselvollen Jahre mit Änderungen des Ensemblenamens, personellen Umschichtungen und der Erschließung eines weitläufigen Repertoires zwischen Gesualdo und Billy Joel, Orlando di Lasso und diversen Folksongs blieben die King"s Singers dennoch ihrem wesentlichen Merkmal treu: einem exakt balancierten Singen, geprägt von technischer Meisterschaft.
Rihms bohrend nach Gott suchende ’Cantata hermetica’ von 2007 für Chor und Orchester, gespiegelt in der düsteren Renaissance-Musik CarloGesualdos und im Orchesterwerk ’Tenebrae’ von Klaus Huber, einem von Rihms Freiburger Lehrern - aufgeführt von SWR-Orchester und -Chor unter Sylvain Cambreling.
Unter seiner Leitung haben die Sängerinnen und Sänger bereits die "Sacrae Cantiones" von Gesualdo di Venosa auf CD produziert, dafür wurden sie vor zwei Jahren mit einem "Echo Klassik" ausgezeichnet.
Heute vor 4 Jahren: 16.2.2021 Wegen der Festnahme des RappersPablo Hasél kommt es u.a. in Barcelona, Valencia, Palma de Mallorca und Girona zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Hasél war wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung von Gewalt zu einer Haftstrafe verurteilt worden.