In Concert | Beitrag vom 02.11.2015
Richard Galliano "New Musette Quartet“
Der Meister des Jazz-Akkordeons in der Bremer “Glocke”
Moderation: Matthias Wegner
Der Franzose Richard Galliano hat das Akkordeon im Jazz etabliert und arbeitet bis heute an einer eigenen musikalischen Sprache.
Das Akkordeon und seine Ableger (vor allem Bandoneon und Concertina) wurden zu einer globalen Stimme des 20. Jahrhunderts: Man hört sie in amerikanischen Minstrelgruppen, Wiener Schrammelkapellen, argentinischen Tango-Orchestern, Pariser Musette, kolumbianischer Cumbia, karibischer Quadrille, Klezmerbands, irischem Folk, in Brasilien, Südafrika, Mexiko, Russland oder im Sudan.
Mit dem Akkordeonisten Vétese Guérino bekam der Knabe Arbeit in Cafés, stimmte in den "Bals Musette" Walzer zum Tanz an und trug zum Familieneinkommen bei.
Einflüsse brasilianischer Samba und französischer Musette sind auf verschlungenen Wegen hinzugekommen, hinter dicken Schichten von Fado, Tango, Mazurka, portugiesischen Modinhas.
Man verzeiht es ihm, sobald in Rameaus Fêtes d’Hébé die Drehleier losnäselt und das Orchester Musica Aeterna eine frei und selig atmende Musette anstimmt.
Das heißt, da sind so von neutönerischen Klängen bis zur Musette und von Jazz bis zu Pop und Rock, da sind so alle möglichen Welten in dem Spiel irgendwie verankert, das natürlich auf eine hoch virtuose Art und Weise, da keine spielerischen Grenzen irgendwie gesetzt sind.