Während der ältere Kollege Alexander Glasunow "kein Talent, nur Dissonanz" gehört haben will, wird ein anderer Konzertbesucher hellhörig: ein beleibter Mittdreißiger mit großem Kopf und schläfrigen Augen.
Der Mäzen und Philanthrop Mitrofan Beljajew berief ihn zum künstlerischen Leiter der von ihm finanzierten "Russischen Symphoniekonzerte" und zum Lektor seines neu gegründeten Musikverlags, wo Ljadow mit Alexander Glasunow die "Zweite Petersburger Schule" gründete, in der Nachfolge des "Mächtigen Häufleins".
Doch so klein diese Werke auch sein mögen, diese Albumblätter, Träumereien, Elegien und Legenden, diese Musikpralinen von Sitt, Glasunow und Vierne, von Vieuxtemps, Wieniawski, Liszt und Kodaly, Tabea Zimmermann spielt sie nicht einfach nebenbei, sie behandelt jede einzelne wie eine Kostbarkeit.