David Krakauer, 57, der Feidman-Rivale auf der Klarinette, trat mit dem Ex-James-Brown-Posaunisten Fred Wesley, einem Rapper und dem kanadischen Keyboarder und Elektronik-Spezialisten Socalled auf.
In der alten Kulturstadt Krakau jedenfalls staunt man nicht schlecht, wenn man durch die restaurierte Pracht des alten Stadtkerns flaniert: Litfaßsäulen sind übersät mit Konzert- und Theaterplakaten, in der Philharmonie wird täglich konzertiert.
Beide sind mit eigenem Repertoire längst auf Bühnen in und außerhalb Polens unterwegs, singen in hebräischer, jiddischer und polnischer Sprache und erarbeiten sich das Wissen derer, die Poesie und Lieder hinterlassen haben, wie Mordechaj Gebirtig, ein in Krakau geborener Tischler, der im Ghetto ums Leben kam.
Der Tischler aus Krakau, engagierter Sozialist, schuf zahlreiche Liebeslieder, humoristische und politische Lieder, von denen einige überaus populär wurden.
Wer sich nur das vierte der 3-CD-Sets zulegt, verzichtet allerdings auf das Abbild des Krakauer Shtetls, das die Box-Rücken nebeneinander im Regal zeigen.
Landgren: Also, Polen ist ja so, die haben ja seit, ich weiß nicht wie lange, die haben schnell eine Jazzszene aufgebaut, nach dem Krieg und durch alle Jahre haben sie immer riesen Jazzfestivals gehabt, in Warschau und Krakau auch, wo alle Großen gespielt haben, alle, also Miles Davis zum Beispiel, alle die es gibt, jetzt sind die ja fast alle leider verstorben.
Im Jahr 2005 gewann der junge polnische Pianist Rafal Blechacz den Warschauer Chopin-Wettbewerb, eine Konkurrenz, in deren Verlauf auch Hausmeister in Krakau, Arbeitslose in Lódz und Hostessen in Warschau neugierig auf den Ausgang werden.