Aber darunter liegt dann diese merkwürdige Bassdrum, die nicht das gnadenlos-klapprige Paffbämmwämm ist, das man aus den Charts gewöhnt ist, sondern eher ein sehr tiefes, trocken-vibrierendes DMMM.
Rätselhaft ist höchstens, warum es bis 1909 dauerte, die reine Handarbeit endgültig auf alle Gliedmaßen auszudehnen: In Chicago ließen die Gebrüder Ludwig, Söhne deutscher Einwanderer, eine Fußmaschine für die Bassdrum patentieren, die anders als vorherige Modelle Furore machte.
Gedrängel an der Buddha-Bar
Während die meisten seriöseren Zielgruppenmedien in Sachen Musik hierzulande das weite Feld "entspannte Elektronik ohne gerade Bassdrum" wahlweise mit Naserümpfen oder kompletter Verachtung strafen, machen andere, eher zeitvergeistigte, Magazine Auflage mit einem herbeigeschriebenen "Chill-out-Boom"
Geschrieben am 21. Februar 2002, 19:13
Michael Krumbein
Autor: Michael Krumbein
Während die meisten seriöseren Zielgruppenmedien in Sachen Musik hierzulande das weite Feld "entspannte Elektronik ohne gerade Bassdrum" wahlweise mit Naserümpfen oder kompletter Verachtung strafen, machen andere, eher zeitvergeistigte, Magazine Auflage mit einem herbeigeschriebenen "Chill-out-Boom".
Im Flackerlicht des Stroboskops reißt der Bassist an seinem Instrument, als werde er von ihm angefallen, das Publikum spritzt in einer Staubwolke durcheinander, wackersteinschwere Double-Bass-Drum-Geschosse verursachen instantane Herzrhythmusstörungen.
Es ist nur der Auftakt des finalen Paukenschlags, für den tatsächlich noch eine zusätzliche Bassdrum hereingeschoben wird: Die Band spielt Wake Up von ihrem Debütalbum Funeral und tausend Kehlen singen "Wohoho".