Bescheidener Meister des Jazz
Vor 100 Jahren wurde der Saxophonist BennyCarter geboren
Von Günther Huesmann
BennyCarter war einer der großen Akteure in der Anfangszeit des Jazz.
So listet denn der „Bielefelder“-Katalog neben rund 40 Platten unter eigenem Namen weit über 100 auf, auf denen er von BennyCarter und Count Basie über Roy Eldridge und Lester Young bis hin zu Anita O‘ Day, Louis Armstrong und Ella Fitzgerald sowie sogar Fred Astaire das solide Fundament mit unter die Füße schob oder sich mit Stars wie Stan Getz, Dizzy Gillespie oder Sonny Stitt zu den eine Zeitlang so beliebten „Meets“-Aufnahmen ins Studio begeben hatte.
Arrangeure wie Neal Hefti, BennyCarter, Quincy Jones, Frank Foster oder Thad Jones, die beiden letzteren ohnehin Basie-Musiker, sorgten für frischen Sound.
Dessen jüngerer Bruder Lee, der Schlagzeuger, vermittelte den 17-jährigen Pepper in die schwarze Band des großen Swing-Altisten BennyCarter, wo der weiße Jüngling das Vize-Alt spielte und bei kleineren Anlässen sogar die Chef-Soli bekam.
Prezischer“ klang damals, in der Zeit des eleganten BennyCarter, des süßliche Johnny Hodges, des erdigen Earle Warren und des bebenden Willie Smith, kaum ein Altist.
BennyCarter hatte zwar 1937 in Paris - natürlich unterm Eindruck von Mules Erfolg - vier Jazz-Saxophonisten mit einer Rhythmusgruppe präsentiert, aber es vergingen 40 Jahre, ehe Saxophonquartette auch im Jazz auf Begleiter verzichteten.