16.09.2013
SPIEGEL-GESPRÄCH
Auspuff, Brustwarze, Sehnsucht
Von Kronsbein, Joachim und Brinkbäumer, Klaus
Sir Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, über schönes Deutsch, guten Führungsstil, das Ende der Pult-Diktatoren und den Sound von Berlin
Seit seinem 25. Lebensjahr arbeitet Rattle als Chefdirigent.
Resultierte der finale Farbverlust aus dem Angriff des Journalisten Axel Brüggemann, der im April 2006 behauptete, Rattle würde den traditionsreichen deutschen Klang des Orchesters zerstören, weil er ein "Globalisierer" sei, "ein Mann ohne Eigenschaften",
Die Kritik, daß Rattle den romantischen Ton verspiele und seine ambitionierte Klangsuche ins Nirgendwo führe, versuchte er auf einer Pressekonferenz mit einem nonchalanten „I am so sorry!"
Karkowsky: Die Bandbreite ist groß, die Beatles, Frank Zappa, Led Zeppelin, die deutsche Krautrock-Band Amon Düül haben Sie aufgenommen, schließlich Achim Reichel und die Rattles.
Rattle hingegen legte schon vor 25 Jahren mit seinem Birmingham-Orchester eine Gesamtaufnahme vor, die allerdings eingefleischten Sibelius-Fans als etwas blutleer gilt.