Tonart | Beitrag vom 29.12.2016
Zum 70. Geburtstag
Bei MarianneFaithfull zu Hause in Paris
Von Marcel Anders
Beitrag hören
Die Sixties würden heute regelrecht verklärt, sagt MarianneFaithfull, die diese Zeit mit Drogen, stürmischen Affären und endlosen Tourneen erlebt hat.
Dani, Vanessa und Mélanie wurden bereits erwähnt, aber auch Scarlett Johansson hat es sich nicht nehmen lassen, mit Lulu das ultracoole Bonnie And Clyde einzusingen, MarianneFaithfull ist mit einer Version des Schmachtfetzens Manon vertreten, und Shane McGowan, Ex-Sänger der Pogues und hauptberuflicher Schluckspecht, interpretiert Sous le soleil exactement so saufkumpanenhaft kongenial, als sei’s ein Stück von ihm.
Noch einmal will man erzählt bekommen, wie sie die Bigotten in die Flucht schlugen, was sie in den Armen schöner Frauen empfanden und wie das eigentlich genau war, als MarianneFaithfull bei einer Polizeirazzia bloß mit einem Flokatiteppich bekleidet vorgefunden wurde.
Die Stimme ist spröde, kratziger sogar als die schartigen Töne einer MarianneFaithful, die, wie Joni Mitchell, einstmals mit glockenklarem Gesang betörte.
Und dann hat er noch eine persönliche Nachricht an seinen alten Kumpel Mick Jagger, dem er das Buch vorab zu lesen gab: Nicht nur Mick habe mit Keiths’ Anita geschlafen, sondern auch er, Keith, mit Micks MarianneFaithfull.
Kallay-Saunders ist der Sohn eines ungarischen Models aus adligem Geblüt, Katalin Kallay, die in den Siebzigern in der "Vogue" zu sehen war, und eines US-Soul-Musikers, Fernando Saunders, der für Jan Hammer, Lou Reed und MarianneFaithfull Bass spielte und auf Soloalben auch singt.