und es ist gewiß ein Triumph unserer vaterländischen Kunstindustrie, daß selbst in Paris und London neben Erard?s und Brodwood?s Fabrikaten auch die Namen Streicher, Bösendorfer und Seifert et Comp.
Eine Firma profitierte besonders von den Eigenheiten des so begehrten wie gefürchteten Pianisten: Nur ein Bösendorfer-Flügel, hieß es damals, könne der Lisztschen Spielweise standhalten.
Heute steckt der europäische Klavierbau in der Krise: Das Wiener Traditionsunternehmen Bösendorfer wurde von der japanischen Aktiengesellschaft Yamaha übernommen, die französische Klavierfabrik Pleyel hat ihre Produktion ganz eingestellt, in Großbritannien ist der Klavierbau so gut wie tot, und auch die Zahlen in Deutschland zeigen nach unten.
Die Sache mit dem Flügel war eine wirkliche Katastrophe, denn ich hatte mit der Kölner Oper vereinbart, dass der Bösendorfer Imperial auf die Vorderbühne gestellt werden sollte - am Nachmittag für den Soundcheck und natürlich auch für das Konzert, und dass der Stimmer vor der Probe und zwischen Probe und Konzert auch nochmal kommt.
Als sie vollkommen übermüdet in Köln ankamen, stand der falsche Flügel auf der Bühne, ein schlecht gewarteter Bösendörfer, verstimmt, mit hakenden Pedalen und klemmenden Tasten.