Entwickelt wurde es jedoch für Militärkapellen, die im Freien spielten, erklärt Tom Lerch, der Chefrestaurator des Musikinstrumentenmuseums Berlin, der die exklusive Schau kuratiert hat.
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Außerdem hat sich Sultan Qabus, der seine Studien- und Militärzeit in England verbrachte und neben Orgel auch noch Laute spielt, ein Symphonieorchester angeschafft, das vorwiegend aus jungen Omanis besteht, er würde, sagte er einmal, sollte man ihn in die Wüste schicken, Beethovens Sechste mitnehmen, außerdem unterhält er eine bizarre Vielfalt phantastisch kostümierter Militärkapellen, die ebenso präzis britische wie bayerische Märsche blasen können und in denen auch Trommlerinnen und Trompeterinnen mitmarschieren, denn islamische Frauen haben hier, am Rand der arabischen Welt, mehr Rechte als in den Nachbarstaaten.
Das neuseeländische Militärorchester machte daraus einen Marsch, und zur Fußballweltmeisterschaft 1986 machte die englische Mannschaft daraus einen Witz.
Vieles kommt hier zusammen: die Lieder der Missionare, die Marschmusik der Militärkapellen, die Tradition der Lobgesänge, die Musik der Karibik, der Jazz.
Das Kontrabass-Sarrusofon fand Eingang in manche Militärkapelle und verdrängte um 1900 kurzzeitig auch in der Konzertmusik das Kontrafagott, etwa in Werken von Ravel, Strawinsky und Dukas.