Alexander Steinhilber: Auf jeden Fall, natürlich im Kontext der Arbeit seines Vaters, aber er besuchte auch dort die Thomasschule, die berühmte Thomasschule und wirkte dort im Thomanerchor mit, war allerdings im Unterschied zu seinem älteren Bruder Wilhelm Friedemann zunächst vom Vater weniger für den Musikerberuf als für ein ganz anderes Fach vorgesehen, nämlich für das Jurastudium, das er in Leipzig dann auch begonnen hat.
Christoph Graupner wurde im sächsischen Kirchberg geboren und nach erstem Unterricht schließlich in der Leipziger Thomasschule ausgebildet, Musik studierte er bei den Thomaskantoren Johann Schelle und dessen Nachfolger Johann Kuhnau.
Die Chancen standen gut, seinen bald kränkelnden Lehrer einmal zu beerben und zum Thomaskantor ernannt zu werden, war er doch schon als Lehrer an der Thomasschule und als Organist an der Nikolaikirche tätig.
Ob Abel, Sohn eines Gambenvirtuosen aus Köthen, als Schüler der Leipziger Thomasschule auch den Unterricht Johann Sebastian Bachs genossen hat, lässt sich nicht nachweisen.
Den wohl überwältigendsten Eindruck hinterließ Beethovens Oper aber bei Richard Wagner: Als der 16-Jährige "Fidelio" 1829 in Leipzig erlebte, wurde dem Schüler der berühmten Thomasschule klar: Er wollte Komponist werden.
Neben der Bewahrung und Fortführung der großen Tradition nahm der Thomaskantor den gemeinsamen 800-jährigen Fortbestand von Thomanerchor, Thomaskirche und Thomasschule oft zum Anlass, die bewährte Zusammenarbeit zukunftsweisend immer wieder zeitgemäß auszurichten und auszubauen.
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