Arcangelo Corelli
Der italienische Komponist Arcangelo Corelli (1653-1713) ist einer der Hauptvertreter des Concertogrosso, das die Stammform des heute noch beliebten Instrumentalkonzerts zu sein scheint.
Es umfasst 500 Jahre, darunter Musik von Heinrich Schütz oder Antonio Vivaldi (der mehrere ConcertiGrossi für die Dresdner Hofkapelle geschrieben hat).
Über 80 Werke hinterließ er, in der Hauptsache Sonaten, Sinfonien, Concertigrossi und Solokonzerte, deren dreisätzige Struktur mit der Abfolge schnell-langsam-schnell sich später zur Standardform des Konzerts entwickeln sollte.
Im 18. Jahrhundert antwortete Charles Avison (1709 - 1770) darauf und schuf 1744 aus 38 Scarlatti-Sonaten (und etlichen Sätzen unbekannter Provenienz) 12 Concertigrossi.
Goldschmidt knüpft - das gilt für alle drei Werke - nicht an die romantische Tradition des Konzertierens an, sondern bezieht sich dabei auf das barocke ConcertoGrosso.
Mit seinen vier statt wie sonst üblich eher drei Sätzen legt es Zeugnis ab von Strawinskys Auseinandersetzung mit Denkweisen und Formen der Barockmusik, vor allem mit dem Concerto-Grosso-Prinzip.
Corelli, der bis zu seinem Lebensende in Rom blieb, musizierte und komponierte für verschiedene Kardinäle, galt als begehrter Pädagoge und hinterließ mit seinem Opus 6 eine Sammlung von concertigroßi, die stilbildend für die gesamte europäische Orchestermusik des 18. Jahrhunderts werden sollten.
Heraus kam, wie es Klaus Umbach 1983 im SPIEGEL beschrieb, "ein Concertogrosso aus Rock und Punk, elektronischem Debussy und überdrehtem Stockhausen - jedenfalls der massigste und massivste Totalbeschuss von Tönen, den der Musikbetrieb bislang über sich ergehen lassen musste: eine abendfüllende Wucht."