[von lat. "compositio" (Zusammensetzung)]
Im engeren Sinne werden unter Kompositionen schriftlich notierte und reproduzierbare Musikstücke verstanden, die in Europa seit dem 9. Jahrhundert existieren. Der Übergang zwischen Komposition und Improvisation ist fließend.
Die Auflösung der feudalen Gesellschaft und das Erstarken des Bürgertums und der Städte beendet den zumeist funktionalen Charakter von Musik (Kirchenmusik, Spielmannsmusik, Tanzmusik,...) und führt allmählich zum eigenständigen Beruf des Komponisten.
Für das Komponieren wird ein - nur teilweise schriftlich festgehaltenes - Regelwerk entwickelt, das die Bereiche Harmonik, Melodik, Instrumentierung, Rhythmik und Dynamik u.a. umfasst. Auf Konservatorien und im privaten Unterricht werden die Prinzipien des Kontrapunktes, des Sonatenhauptsatzes und anderer Gesetzmäßigkeiten vermittelt - um von einer folgenden Komponistengeneration in Frage gestellt zu werden. Zeittafel (41)
(...)Kontext
Barber,Samuel | Brahms,Johannes | Eben,Petr | Giazotto,Remo | H-Moll-Messe | Komponist | Kompositionsunterricht | Liszt,Franz | Mendelssohn Bartholdy,Felix | Milhaud,Darius | Orff,Carl | Originalkomposition | Quantz,Johann Joachim | Rautavaara,Einojuhani | Schifrin,Lalo | Schönberg,Arnold | Schostakowitsch,Dmitrij | Sibelius,Jean | Tonsatz | Villa-Lobos, Heitor | Kategorie "Komposition"
Typen (2): Computerkomposition | Originalkomposition |
Weitere (6): Komponist | Kompositionslehrer | Kompositionsstudium | Kompositionstechnik | Kompositionsunterricht | Tonsatz |
Übergeordnete Kategorie: Musikwerk |
Es ist nicht schwer, zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.
Johannes Brahms
Fängst du an zu komponieren, so mache alles im Kopf! Erst wenn du ein Stück ganz fertig hast, probiere es am Instrumente!
Robert Schumann
Komponieren bedeutet für mich, eine gewisse Anzahl von Tönen nach gewissen Intervallbeziehungen zu ordnen.
Igor Strawinsky
"Ich habe gehört, wie er sich rühmte, ein Konzert mit allen Stimmen schneller komponieren zu können als die Kopisten zum Abschreiben brauchten."
Charles de Brosse über Antonio Vivaldi, 1739
"Ich spielte den ersten Satz. Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung - Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ,Nun?‘ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund. Sanft zunächst, wie wenn er Kraft sammeln wollte, und schließlich ausbrechend mit der Gewalt des Jupiter Tonans. Mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar. Die Passagen seien so bruchstückhaft, unzusammenhängend und armselig komponiert, dass es nicht einmal mit Verbesserungen getan sei. Die Komposition selbst sei schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hätte ich von anderen stibitzt. Ein oder zwei Seiten vielleicht seien wert, gerettet zu werden; das Übrige müsse vernichtet oder völlig neu komponiert werden."
Tschaikowski in einem Brief an Nadeschda von Meck über die Reaktion Nikolai Rubinsteins auf sein 1. Klavierkonzert.
"Wenn ihr komponiert, dann ist es mir lieber, ihr irrt euch (wenn ihr euch denn irrt) und bleibt dabei natürlich und frei, als dass ihr anfangt, irgendetwas vortäuschen zu wollen, was ihr nicht seid."
Nadia Boulanger
„Innerhalb einer Komposition mag ich Improvisation überhaupt nicht. Nur im Jazz, also in stilistisch normierten Formen, mit einem vorgegebenen begrenzten Vokabular, kann man damit einiges machen. Das besitzt oft hohe Qualität, ob das nun tonal ist wie bei Louis Armstrong, modal wie bei Miles Davis und John Coltrane oder atonal wie bei Cecil Taylor – es ist ganz große Musik. Aber in komponierter Musik, in meinem Fach, bin ich für genaue Ausarbeitung und Notation wie bei Bach.“
György Ligeti, 2000
Stand: 25.09.2023, letzte Änderung: 07.08.2018
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