Über die Ursprünge des argentinischen Tango und seine Wortbedeutung gibt es zahlreiche Theorien, sogar japanische Ursprünge werden behauptet. Die meisten Forscher gehen jedoch davon aus, dass der Tango um 1900 in Buenos Aires und Montevideo aus Habanera, Milonga und Tango Andaluz entstand. Der Tango wird - anders als die damals bekannten Paartänze - eng umschlungen getanzt. Begleitet wird er anfangs zumeist von Trios aus Querflöte, Geige und Gitarre. Schon bald verdrängt das Bandoneon die Querflöte und wird zum wichtigsten Instrument des neuen Musikstils.
Mit dem neu hinzugekommenen Klavier ist die Besetzung des orquesta tipica der ’Guardia Vieja’ komplett, die in Südamerika und Europa (vor allem Paris und Finnland) um 1915 einen ersten Tango-Boom auslöst. Die zwanziger Jahre werden von der ’Guardia Nueva’ bestimmt, das Tango-Orchester ist nun zum Sextett angewachsen. Parallel entwickelt sich der Tangogesang, dessen unbestrittener Star Carlos Gardel 1918 das erste Tango-Lied "Mi noche triste" auf Schallplatte aufnimmt.
Nach einer Krise in den dreißiger Jahren - der aufgekommene Tonfilm hatte viele Musiker arbeitslos gemacht - bringt der wirtschaftlichte Aufschwung in Argentinien nach 1940 einen neuen Boom. Zu den bedeutendsten Tango-Orchestern zählen die Formationen von Anibal Troilo und Osvaldo Pugliese. Nach dem Sturz Perons 1955 nahm die Begeisterung für den Tango in Argentinien ab, die Jugendlichen interessierten sich stärker für Rock- und Popmusik. Vor allem Astor Piazzolla gelang mit dem Tango Nuevo eine Erneuerung bzw. Weiterentwicklung des Genres. Zeittafel (4)
1913 20. November Aus "Sorge um die preußische Staatskultur" angesichts des grassierenden Tangofiebers verbietet Kaiser Wilhelm II. den deutschen Offizieren in Uniform Tango zu tanzen. 1915 In Südamerika und Europa (vor allem Paris) erreicht ein erster Tango-Boom seinen Höhepunkt. 1955 Unto Mononen komponiert den Tango "Satumaa", der zur heimlichen finnischen Nationalhymne wird. 2009 30. September Die UNESCO setzt den Tango auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes. Kontext
Argentinien | Bandoneon | Discépolo,Enrique Santos | Electrotango | Ferrer,Horacio | Finnischer Tango | Firpo,Roberto | Guardia Vieja | María de Buenos Aires | Piazzolla,Astor | Rinaldi,Susana | Sexteto Mayor | Sexteto Típico | Tango Canción | Tango Nuevo | Tangokomponist | Tangolied | Tangomusiker | Tangoorchester | Villoldo,Ángel | Kategorie "Tango"
Typen (5): Electrotango | Finnischer Tango | Konditoreitango | Tango Canción | Tango Nuevo |
Weitere (8): María de Buenos Aires | Sexteto Típico | Tangofestival | Tangokomponist | Tangokomposition | Tangomusiker | Tangoorchester | Tangosänger |
„Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann.“
Enrique Santos Discépolo
„Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens.“
George Bernhard Shaw
"Alles ändert sich, nur der Tango nicht."
argentinisches Sprichwort
Stand: 06.12.2024, letzte Änderung: 24.03.2023
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