13.05.2012 · 09:05 Uhr
GilEvans bei einer Probe mit seiner Big Band am 1976 in der Philharmonie in Berlin (Bild: picture alliance / dpa - Konrad Giehr)
Erneuerer des Orchester-Jazz
Der kanadische Jazzmusiker GilEvans wurde vor 100 Jahren geboren
Von Günther Huesmann
Selbst hielt der kanadische Jazzmusiker GilEvans nicht viel von sich als Instrumentalist.
Auch wenn die Satzbläser bei dieser Konzert-Mono-Aufnahme manchmal ein wenig abtauchen, kann „Jazz Rolls Royce“ mit den fortgeschrittensten orchestralen Sounds jener Zeit konkurrieren, mit Stan Kenton und GilEvans.
Er spielte und machte Aufnahmen mit so unterschiedlichen Jazzmusikern wie GilEvans, Gato Barbieri, Chico Hamilton, Billy Cobham und Michael Brecker, bis er im Trio mit dem Keyboard-Spieler Jan Hammer und dem Schlagzeuger Jack DeJohnette mit „Timeless“ seine erste Aufnahme für das Münchner ECM-Label herausbrachte.
Jedenfalls: Als Miles Davis für die Firma Capitol ein Orchester zusammenstellt und dafür die besten Leute von Thornhill holt – GilEvans, Johnny Carisi, Gerry Mulligan, Al McKibbon, John Barber –, da muss natürlich auch Lee Konitz mitkommen.
Meine diversen Jazz-Entdeckungsphasen verliefen an Kenton vorbei, obwohl mich durchaus hochtrabende Third-Stream-Ideen, etwa von John Lewis, GilEvans und John Carisi, mehr interessierten als expressionistisches Power Blowing.