Mit der 11-Millionenstadt Istanbul (ehemals Byzanz und Konstantinopel) stellt die Türkei bis heute die Nahtstelle zwischen Europa und Asien bzw. dem arabischen Raum dar.
Die Musik des Seldschuken- und des Osmanischen Reichs ist aus dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen entstanden. Die wichtigsten Einflüsse waren hierbei die persische und die byzantinische Musik. Das Tonsystem der türkischen Musik ist stärker differenziert als das europäische und kennt Vierteltöne. Zur Entwicklung des Maqam leistete das Istanbuler Musikleben wichtige Beiträge. Die Janitscharenmusik inspirierte Mozart u.a. zum "Rondo alla turca" in seiner Oper "Die Entführung aus dem Serail". Im 19. Jahrhundert öffnete sich die Türkei westlichen Einflüssen. So wirkten die Donizetti-Brüder längere Zeit am Istanbuler Hof. Paul Hindemith wurde in den 1930er Jahren für die Neuorganisation des Musiklebens engagiert. Als wichtigster Komponist des 20. Jahrhunderts gilt Adnan Saygun.
Mit "Türkpop" besitzt die Türkei einen Popmusik-Stil, dessen wichtigste Songschreiberin Sezen Aksu ist, die Songs wie "Hadi Bakalim" auch selbst interpretiert. Tarkan gelangen mit "Hepsi senin mi", "Simarik" u.a. einige Hits auch in Deutschland und Frankreich. Zeittafel (13)
1828 Gaetano Donizetti wird Musikdirektor am türkischen Sultanshof. 1910 24. Mai * Semiha Berksoy (Istanbul, Türkei ) 1917 26. November * Nesuhi Ertegün (Istanbul, Türkei) 1950 29. Dezember * Edip Akbayram (Gaziantep, Türkei) 1952 21. August * Joe Strummer (Ankara, Türkei) 1954 13. Juli * Sezen Aksu (Sarayköy, Denizli, Türkei) 1964 4. Dezember * Sertab Erener (Istanbul, Türkei) 1975 1. März * Aynur Dogan (Çemisgezek, Türkei) 1997 30. März Als erste türkische Sängerin tritt Bülent Ersoy im "L’Olympia" in Paris auf. 2004 15. August † Semiha Berksoy (Istanbul, Türkei ) 2016 29. März Der Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan" - eine "extra 3"-Parodie zur Melodie von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" - führt zu diplomatischen Verwicklungen Deutschlands mit der Türkei. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wird zu einem Gespräch einbestellt, in dem offenbar die Löschung des Videos verlangt wurde. 2016 17. Dezember Fazil Say wird in der Bonner Kreuzkirche mit dem Beethovenpreis für Menschenrechte ausgezeichnet. In der Begründung der Wahl heißt es, Say "suche mit seinen Kompositionen immer wieder den Dialog zwischen Europa und der Türkei". Der türkische Journalist Can Dündar, der die Laudatio halten sollte, sagt seine Teilnahme kurzfristig ab. 2022 21. Januar Beim Freitagsgebet attackiert der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Sängerin Sezen Aksu: "Niemand kann und darf Beleidigungen gegen den heiligen Adam in den Mund nehmen. Tut es jemand doch, dann ist es gegebenenfalls unsere Pflicht, ihm dafür die Zunge aus dem Mund zu reißen." Aksu hatte im Lied "Sahane bir sey yasamak" (2017) von Adam und Eva als Unwissenden gesprochen. Kontext
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Stand: 15.01.2025, letzte Änderung: 27.09.2024
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