Neue Musik
Der alte Klang der Automaten
Marion Wörle hat frühe Musikmaschinen entdeckt
Moderation: Frank Meyer
Eine Regenmaschine aus Holz aus dem 18. Jahrhundert steht auf der Theaterbühne des Schlosstheaters Drottningholm.
den zweiten Teil seines Werkes „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“ für Mälzels Panharmonicon, einen mit Stiftwalzen betriebenen Musikautomaten, der zahlreiche Instrumente in sich vereinte.
Bei reproduzierter Musik kamen Grammophon oder Tonrollen zum Einsatz, aber auch mechanischeMusikinstrumente wie Pianola, mechanisches Klavier oder Orchestrion sowie speziell konstruierte Kinematographen-Instrumente.
Der chinesische Komponist Tan Dun nimmt den Begriff "Klangkörper" für Orchester gern mal wörtlich und lässt seine Musiker nicht nur als perfekte Musikmaschinen agieren, sondern animiert sie ganzheitlich.
Die im Stahl seiner akustischen Gitarren silbrig schimmernden Soloaufnahmen, die spielerische Befehligung des gigantischen Orchestrions, einer ausschließlich mit natürlichen Klängen operierenden Musikmaschine, oder zuletzt die Hommage an die Splittersounds des Komponisten John Zorn im Book of Angels - all das lässt den Gefälligkeitsbombast, dessen man ihn gerne zeiht, weit hinter sich.
Die Single-Schallplatte erwies sich mit ihrem 7"-Durchmesser auch als ein ideales Medium für die Musikautomaten, die auch in Cafés und Milchbars aufgestellten waren, wo sie die Teenager direkt erreichten.
Während elektronische Musikmaschinen zu jener Zeit vor allem als Novelty-Gag eingesetzt werden und nur in der experimentierenden Avantgarde und ganz zaghaft bei deutschen Formationen wie Kraftwerk, Cluster und Neu!
Im Märkischen Museum bekommen die Teilnehmer die verschiedensten mechanischenMusikinstrumente der damaligen Zeit vorgeführt: vom Leierkasten über den Edison-Phonographen und das Pianola bis zum Orchestrion ist alles dabei.