30.09.2015
Groß im Hintergrund
Für das Publikum sind sie Nobodies, aber viele Popstars wären ohne sie nichts: von Sessionmusikern und ihrem prekären Leben
Sie fällt kaum auf, wenn sie mit Bryan Ferry auftritt.
Während die anderen ihre Projekte zum Teil verbissen verfolgten, ließ er eigentlich nur dann von sich hören, wenn gerade ein Meisterproduzent und möglichst viele prominente Sessionmusiker in der Nähe waren.
Dort wurde Tony Sheridan innerhalb kurzer Zeit ein gefragter Session-Musiker, ging auf Tour u.a. mit Conway Twitty, Gene Vincent und Eddie Cochran, war von Ende 1958 bis 1959 Gitarrist bei Vince Taylor & The Playboys und erhielt in der Jack Goode TV-Show „Oh Boy“ bei der englischen BBC als erster Musiker die Möglichkeit, mit der E-Gitarre live im Fernsehen aufzutreten.
Eine Disziplin, die Mac Rebennack beherrscht: Fr’fch spielte er als Sessionmusiker - und wechselte, nachdem ihm bei einer Schl’e4gerei der Daumen angeschossen wurde, von der Gitarre zum Klavier.
Rock And Roll Music Any Old Way you Choose It heißt die soeben erschienene Box mit den Complete Studio Recordings Plus, wobei "Complete" in dem Fall bedeutet, dass auf 16 CDs erstmals alles, aber wirklich alles enthalten ist, was Berry je veröffentlicht hat, von den frühen Aufnahmen als Sessionmusiker bis hin zum ausufernden Output der späteren Jahre.
Nach dem Studium am Berklee College of Music in Boston Anfang der sechziger Jahre, übrigens zur gleichen Zeit, aber mit mehr Erfolg und Ausdauer als der Pianist Keith Jarrett, zog er nach New York, wo er in kürzester Zeit zu einem viel gefragten Session-Musiker aufstieg.