Sein Sound-Studies-Studium an der Universität der Künste brach er dann aber wieder ab, es hatte da eh schon eine bessere Perspektive: Eine Zusammenarbeit mit Marteria - genau, dem Mann aus Rostock, der gerade den deutschen HipHop retten soll.
Im August 1992 kam es zu den schwersten rassistischen Ausschreitungen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland: In Rostock-Lichtenhagen griffen Rechte über mehrere Tage die zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber an.
Die Bands traten in Kulturhäusern oder Jugendklubs auf - die bekanntesten und unkompliziert agierenden waren die Mensa der Universität Rostock, das Jugendkulturhaus Lindenpark Potsdam oder der Club 29 in Berlin - spielten aber auch in Kirchen und erschlossen sich zunehmend private Räume.
Doch wirkt sein Engagement nie sozialdemokratisch-sauertöpfisch, sondern schön schräg; manche Aktionen sind zu Ikonen geworden - seine Lederjacke für Honecker hängt im Kulturhistorischen Museum in Rostock, seine (Selbst-)Bilder durfte er im Bonner Haus der Geschichte zeigen.
Warum haben Sie sich gegen den Abdruck Ihres Textes „The Kids are not alright“ entschieden, der die Ereignisse bei den rechten Riots von Rostock debattiert?
Und wenn einer an einer Stelle mal aus Versehen auf Aufnahme gekommen ist und ein wupp drinne war, dann war das, ob man in Rostock war oder in Erfurt oder in Berlin, überall höret man die gleiche Aufnahme, überall diesen Wuuhp, weil sich das alle gegenseitig überspielt haben."