Der Dreiakter "Mignon" von Ambroise Thomas war bei seiner Uraufführung am 17. November 1866 an der Pariser Opéra-Comique zwar erfolgreich; in Deutschland aber tat man sich lange ebenso schwer mit dem Werk wie mit anderen französischen Goethe-Vertonungen wie Hector Berlioz’ "Damnation de Faust",
Dietrich Kämper: "Ich denke, dass Beethoven einen Konflikt gespürt hat zwischen dem engen Gattungskonventionen des Singspiels und der opéracomique, in die ja der Fidelio hineingehört, und diesen großen Ideen, die er dort vertritt.
Im Théatre des Bouffes du Nord, dessen Direktor Peter Brook viele Jahre lang war, erlebte man Bizets „Carmen“ wirklich einmal nach der Vorlage Prosper Mérimées als hartes realistisches Drama, nicht als lyrisch timbrierte Opéracomique.
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Musik ohne Handlung
Georges Bizets "Die Perlenfischer" an der OpéraComique in Paris
Von Jörn Florian Fuchs
Die Inszenierung der "Perlenfischer" in Paris ist allein wegen Georges Bizets Musik und ihrer Interpretation überzeugend.
Er wurde Solosaxophonist in der Kapelle der Republikanischen Garde, lernte für das Saxophon zu arrangieren, spielte in der OpéraComique die Saxophonstimme in Massenets Werther und hatte 1928 Erfolg als Altsaxophonist in L’Enfants Ballett Evolution.