Über die Sexte anstelle der Dominante, einen verkappten F-Barré, schwebt die visionäre Stadt, sein amerikanisches Napoli wie das himmlische Jerusalem, heute noch ein Höhenluftkurort für Engel, über der Trümmerlandschaft: „Angel came down from heaven yesterday / She stayed with me just long enough to rescue me“.
Bemerkenswert ist, wie schon bei den ersten vier Klangflächenentfaltungen vor dem Einsatz des Chores das beginnende Intervall zum Grundton D sich jedesmal erweitert; es entsteht eine Spannungskurve von eindringlichster Kraft: von dem diabolischen Intervall des Tritonus ausgehend setzen die folgenden Klangflächen schrittweise mit der kleinen Sext, über die kleine Septime bis hin zur kleinen None ein.
Mit gebotenem Schmiss
Auch bei den Doppler-Doubles Auer und Schütz, die sich zwar nicht in ungarischer Tracht und Stiefeln, aber in ganz ähnlicher Haltung auf dem CD-Cover präsentieren, strömen die Terzen und Sexten wie aus einem einzigen Mund.
So gesellten sich in der Renaissance Terzen und Sexten in den auserwählten Zirkel der konsonanten Intervalle und bereiteten der Unterscheidung von Dur- und Moll-Tonarten den Weg.
Es entsteht dadurch ein Ergänzungsintervall dass des Ausgangsintervalls zur Oktave ergänzt, nun stehen im Verhältnis der Umkehrung: Quarte-Quinte, Sekunde-Septime, Terz-Sexte oder auch umgekehrt.