1926 hatte Gershwin einen Roman geschenkt bekommen, "Porgy" von DuBose Heyward - und sofort verschlungen: Die authentische Geschichte über einen schwarzen Fischer in Charleston/SouthCarolina, gelähmt, gehänselt, verliebt in die flattrige Bess, verdächtig eines Mordes aus Eifersucht.
Tatsächlich hat der Sohn eines jamaikanischen Jazzmusikers und einer Gospelsängerin aus SouthCarolina schon Weltmusik gemacht, bevor es den Begriff überhaupt gab, hat Blues, Rock, Country, Gospel, Jazz, Calypso, Reggae und Hawaii, also praktisch alles miteinander verschmolzen und in ganz grundsätzlicher Weise das amerikanisch-karibische Erbe mit dem afrikanischen kurzgeschlossen.
Die wirklichen Wurzeln der schwarzen Musik aber entdeckt Gershwin 1934 bei einem langen Aufenthalt in SouthCarolina und verarbeitet sie in "Porgy and Bess" - einer Oper, gespickt mit Hits, die völlig zeitlos sind, und einer Oper, über die die Berliner SPD-Zeitung Telegraf im Jahre 1970 noch fragte, ob sie ein Modell für Klassenkampf darstelle ... gemäß dem Willen Gershwins darf das Stück auf der Bühne jedenfalls ausschließlich von Schwarzen aufgeführt werden.
Spirituals waren ja oft die musikalische Grundlage für Protestsongs, und so tauchte 1946 "We shall overcome" zum ersten Mal auf, gesungen von streikenden Arbeitern in SouthCarolina, gegen die American Tobacco Company.
Heute vor 4 Jahren: 16.2.2021 Wegen der Festnahme des RappersPablo Hasél kommt es u.a. in Barcelona, Valencia, Palma de Mallorca und Girona zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Hasél war wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung von Gewalt zu einer Haftstrafe verurteilt worden.