Interview | Beitrag vom 02.04.2016
Dänischer Andersen-Literaturpreis
Erinnerung an die Gleichgültigkeit
HelmutLachenmann im Gespräch mit Ute Welty
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Styropor quietscht über Geigenseiten.
27.01.1997
MUSIKTHEATER
Qualm vom Quälgeist
Jahrelang plagte sich der Neutöner HelmutLachenmann damit, jetzt hat Hamburgs Oper sein erstes Bühnenwerk uraufgeführt - ein Fiasko mit Backpfeifen, RAF-Parolen und unverständlichem Sprachgewusel.
Von Eleonore Büning
-Aktualisiert am 18.02.2018-14:21
Für den „Spiegel“-Kritiker Klaus Umbach unmusikalisch und unverständlich: Anna Karger im Januar 1997 in der Titelpartie von HelmutLachenmanns „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ in der Hamburger Staatsoper
Jedes Missverständnis hat seinen Grund, und hinter fast jedem steckt eine Absicht.
Kompositionen von HelmutLachenmann erklingen beim Ultraschall Festival 2015.Kompositionen von HelmutLachenmann erklingen beim Ultraschall Festival 2015. (
Eine gründlichere Kenntnisnahme der wichtigen Persönlichkeiten braucht immer noch viel Zeit; als Beispiel liesse sich die Rezeption von HelmutLachenmann in Frankreich anführen oder die der Komponisten der Gruppe «L’Itinéraire» in Deutschland, deren Namen erst seit drei, vier Jahren öfters auftauchen.
Heute stehe HelmutLachenmann für den Deutschen als »Avantgardisten der gnadenlosen Schule, die keine Gefangenen macht… Vertraute Instrumente werden zu ungewohnten Klängen gezwungen.«
Um das Schreiben selbst geht es HelmutLachenmann in seinem gleichnamigen Orchesterwerk, zum einen direkt physisch erfahrbar in den Aktionen der Musiker, aber auch in dem Gedanken, dass Notation mehr ist als der Ablaufplan eines Werkes, vielmehr den Ausdrucksgehalt von Musik in sich einschließt.