Vor 110 Jahren uraufgeführt
Gustav Mahlers „DasLiedvonderErde“
Als im November des Jahres 1911 das „LiedvonderErde“ zum ersten Mal erklang, war sein Komponist Gustav Mahler wenige Monate zuvor gestorben.
Als er 1908 mit der Arbeit an dieser Symphonie begann, hatte er noch geglaubt, das Schicksal überlisten zu können:
"Eigentlich ist es ja die Zehnte, weil ’DasLiedvonderErde’ meine Neunte ist ..."
Aber es war vergebens: Die Symphonie Nummer 9 blieb sein letztes vollendetes Werk - Mahler starb über der Arbeit an seiner Zehnten am 18. Mai 1911.
Umgekehrt ist der explosive Gesten- und Gestaltenreichtum, den Barenboim in seinen Interpretationen der Siebten, der Neunten, dem "LiedvonderErde" oder dem Fragment der Zehnten erstehen lässt, schon rein musikalisch ein Faszinosum.
Sein resigniertes „LiedvonderErde“ spricht von diesen Schicksalsschlägen, und abergläubisch vermied Mahler die ursprünglich dafür geplante Bezeichnung „Sinfonie Nr.9“.
Als müsse man Kamera und Ton einfach immer nur im richtigen Moment laufen lassen: Wenn der Maestro für Kinder in einem Problembezirk von Montreal das Schulfrühstück schmiert, wenn er in einer Probe zu Mahlers LiedvonderErde in Paris den Geigen zuruft, sie sollten "indirekter" spielen, sonst klänge es wie Richard Strauss, oder wenn der Klarinettist André Moisan kabarettreif erklärt, was den französischen Holzbläser vom britischen unterscheidet: die Muttersprache und deren lautliche Ausformung in der Mundhöhle.
29.3.2016 Der Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan" - eine "extra 3"-Parodie zur Melodie von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" - führt zu diplomatischen Verwicklungen Deutschlands mit der Türkei. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wird zu einem Gespräch einbestellt, in dem offenbar die Löschung des Videos verlangt wurde.