Bild: Kurt-Michael Westermann)
Ein Leben für die Oper
Die Koloratursopranistin Hellen Kwon
Von Johannes Nichelmann
Seit mehr als 20 Jahren singt die gebürtige Koreanerin Hellen Kwon auf den Bühnen dieser Welt.
In diesem Moment aber, vor siebzehn Jahren auf der Bühne des Münchner Nationaltheaters, wurde aus der grandiosen Superweltmeister-Koloratursopranistin Edita Gruberová eine ganz große Künstlerin.
Auch Danzis ältere Schwester, die seinerzeit europaweit gefeierte Koloratursopranistin Franziska Danzi-Lebrun, ging als Komponistin bei Vogler in die Lehre.
Da steht diese junge, fleißige und begabte Koloratursopranistin für einen Moment in der Mittagssonne und sieht ihr Gegenüber an wie die böse Königin das Schneewittchen.
Nach dieser Beschreibung könnte der Gesang von Henriette Sontag in etwa so geklungen haben wie der von der Primadonna Maria Ivogün, eine der letzten großen Vertreterinnen des lyrischen Koloratursoprans, wie man ihn im 19. Jahrhundert schätzte:
Mit ihrem Können galt die Sontag jeder großen Sängerin ihrer Zeit als gleichwertig oder sogar überlegen.
Selbst dem schockierfreudigen Wagner schien es zunächst ungewöhnlich, die schwere Senta einer 20jährigen, nur als Koloratursopranistin bekannten Sängerin anzuvertrauen.