[auch "Meistersang"]
"Meister" waren ab dem 14. Jahrhundert in Deutschland, Österreich, Böhmen und Mähren bürgerliche Reisende, die mit Gesang teilweise oder ganz ihren Lebensunterhalt bestritten. Dabei war anfangs nur das Versmaß der zwölf alten Meister (u.a. Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach) erlaubt. Die Lieder waren in Tabulaturen, später in Choralnotation aufgezeichnet und durften nicht gedruckt werden. Reformiert wurde diese Praxis durch H. Folz, der damit auch eine Blütezeit des Meistersangs einleitete. Um 1500 gab es zahlreiche Meisterschulen, bei denen neue Mitglieder von einer Jury ("Merkern") ausgewählt wurden. Die Nürnberger Meisterschule hatte zu diesem Zeitpunkt 250 Mitglieder.
Hans Sachs wurde der berühmteste Vertreter der Meistersinger und im 19. Jahrhundert Hauptperson in Wagners "Meistersinger von Nürnberg".
1839 | 21. Oktober In Ulm versammeln sich die letzten Meistersinger. |