Der österreichische Komponist und Begründer der Wiener Klassik wurde 1732 in Rohrau bei Wien geboren und sang als Kind im Chor des Wiener Stephansdoms. Als 17jähriger wurde er wegen Stimmbruchs dort entlassen und musste sich seinen Lebensunterhalt als freier Musiker verdienen. Daneben nahm er Unterricht bei dem Komponisten Nicola Porpora und befasste sich autodidaktisch mit Musiktheorie. 1761 wurde Haydn zum Vizekapellmeister, ein Jahr später zum Kapellmeister des Fürsten Paul Anton Esterházy in Eisenstadt ernannt, in dessen Diensten er mehr als 30 Jahre lang blieb. Der Großteil seiner 108 Sinfonien, Streichquartette und Klaviersonaten entsteht so weitab von der Kulturhauptstadt Wien. Haydn selbst sprach davon, dass ihm "in der Provinz" gar nichts anderes übrig blieb, als "original" zu werden.
Nach dem Tod des Fürsten 1790 ging Haydn als unabhängiger Komponist (er bezog weiterhin eine feste Pension) nach Wien.
Er nahm ein Angebot des Konzertveranstalters Johann Peter Salomon an, 1791/92 nach London zu gehen. Drei Jahre später wiederholte er aufgrund der riesigen Erfolge das Unternehmen. In der Londoner Zeit entstanden u.a. die zwölf Londoner Sinfonien (Nr.93-104, darunter die Sinfonie mit dem Paukenschlag "The surprise" in der das Publikum mit einem plötzlichen Fortissimo-Akkord aufgeschreckt wird) und die sechs Streichquartette (Nr. 69-74) In Wien war Haydn zwischenzeitlich Lehrer des jungen Ludwig van Beethoven gewesen. 1795 wurde er wieder nach Esterhazy zurückberufen und schuf bis zu seinem Tode 1809 in Wien u.a. die Oratorien "Die Schöpfung" (1798) und "Die Jahreszeiten" (1801, nach Lyrik des Schotten James Thomson) sowie das Kaiserquartett, das später österreichische und deutsche Nationalhymne wurde.