Instrumentales Vorspiel zu Bühnenwerken (Oper, Ballett) und Vokalwerken (Oratorium, Kantate).
Die Ouvertüre wurde um 1660 von Jean-Baptiste Lully in die Oper eingeführt. Sie bestand aus drei Teilen: Auf einen langsamen ersten folgte ein schneller, kontrapunktischer zweiter und wiederum ein langsamer dritter Teil, der thematisch an den ersten Teil anknüpft. Die auf Allessandro Scarlatti zurückgehende italienische Form der Ouvertüre ist ebenfalls dreiteilig - allerdings in der Abfolge "schnell-langsam-schnell" - und wird zum Vorläufer der Sinfonie.
Seit Christoph Willibald Gluck werden in der Ouvertüre Elemente der nachfolgenden Oper bereits angedeutet. Diese Praxis wird auch von Wolfgang Amadeus Mozart in "Don Giovanni" und "Die Zauberflöte" verwendet. In der Klassik besteht die Ouvertüre in der Regel nur noch aus einem Satz. Weitere Neuerungen der Opern-Ouvertüre gehen von Rossini und Richard Wagner aus, bei dem die Ouvertüre direkt in den ersten Akt übergeht. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Konzert-Ouvertüre zur eigenständigen Form.