[auch "Temperatur"]
Temperierte Stimmungen wurden entwickelt, um Instrumenten mit fester Stimmung der Einzeltöne - wie Laute, Gitarre, Klavier - möglichst viele "reine" Intervalle zu ermöglichen. Das Grundproblem von Tasteninstrumenten ist, dass eine Taste zwei Töne (z.B. fis und gis) erzeugen muss, während ein Geiger kleine Unterschiede durch minimales Verschieben des Greiffingers ausgleichen ("intonieren") kann. Eine vollständig reine Temperierung ist nicht möglich, die Abweichungen zum jeweils reinen Intervall wird als Komma bezeichnet.
Seit dem 18. Jahrhundert ist die gleichschwebende Temperatur gebräuchlich, die die Oktave in 12 (Halbton-)Intervalle aufteilt, deren Frequenzen im selben Verhältnis (ca. 1,059: 1) zueinander stehen. Mit dieser "wohltemperierten Stimmung" lassen sich auch Tonarten mit vielen Vorzeichen (z.B. H-Dur) spielen.