Das einfache Saiteninstrument wird nicht von Musikern, sondern durch Luftbewegungen "gespielt". Die Äolsharfe besteht aus einem rechteckigen Resonanzkasten, der mit gleichlangen Saiten verschiedener Stärke bespannt ist, die alle auf einen Ton (in verschiedenen Oktaven) gestimmt sind. Dies ergibt einen obertonreichen Klang. Der Name leitet sich von Aiolos, dem Beherrscher der Winde in der griechischen Mythologie her. Das Instrument wurde bereits im Alten Testament erwähnt. Die größte Windharfe Europas steht seit 1999 im Rittersaal des Alten Schlosses in Baden-Baden und wurde Rüdiger Oppermann entwickelt und gebaut.
Eduard Mörike widmete der Äolsharfe das Gedicht "An eine Äolsharfe" (1837), das von Johannes Brahms, Hugo Wolf und Emil Kauffmann als Klavierlied vertont worden ist. Frederic Chopins Klavieretüde As-Dur Op. 25, No. 1 (1836) bekam von Robert Schumann den Beinamen "Äolsharfe". Henry Cowell’s Komposition "Aeolian Harp" (1923) war eines der ersten Klavierwerke, bei die Saiten direkt mit den Händen gezupft oder gestrichen werden.
1923 | Henry Cowell veröffentlicht "Aeolian Harp". |