Um 1880 in Wien aufgekommener Begriff für populäre Walzer- und Polkamelodien und Melodien aus Opern und Operetten.
Schlager sind in der Regel Lieder von kurzer Popularität (selten werden sie zu Evergreens), schlichter Melodik und Harmonik. Die Texte variieren zumeist die Grundthemen Liebe, Glück, Fernweh und Heimweh. Im Gegensatz zur Rockmusik gelten Schlager als unehrlich: Häufig treten die Schlagerstars nur mit Playback auf, sie schreiben ihre Lieder in den seltensten Fällen selbst.
In den zwanziger Jahren schufen Hollaender u.a. raffiniertere Schlager, die Comedian Harmonists wurden mit "Mein kleiner grüner Kaktus" und "In der Bar zum Krokodil" erfolgreich.
Europaweit findet jährlich der Grand Prix de la Chanson statt.
Ende der neunziger Jahre gab es in Deutschland ein Schlager-Revival: Guildo Horn, Dieter Thomas Kuhn u.a. erreichten größere Popularität, Schlagermoves (z.B. in Hamburg) fanden mit Zehntausenden von Besuchern statt.
1859 | Charles Gounod verfasst für seine "Méditation" über Johann Sebastian Bachs C-Dur-Präludium aus dem "Wohltemperierten Klavier" den "Ave Maria"-Text und schafft damit einen Schlager der klassischen Musik. |
1880 | Populäre Wiener Melodien aus Opern und Operetten werden nun als "Schlager" bezeichnet. |
1899 | 1. Mai Paul Linckes Operette "Frau Luna" mit den Schlager "Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe" und "Das ist die Berliner Luft" hat im Berliner Apollo-Varieté Premiere. |
1917 | Die erste Samba ("Pelo telefone" von Donga) wird zu einem Carnaval-Schlager in Rio de Janeiro. |
1930 | Mit dem Film "Der blaue Engel" und dem Schlager "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" begründet Marlene Dietrich ihre internationale Karriere. |
1982 | 24. April Nicole gewinnt mit dem Schlager "Ein bisschen Frieden" den Grand Prix in Harrogate. |