Der afroamerikanische Musikstil entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in den US-amerikanischen Südstaaten. Dieser "archaische Blues", später Country Blues, entwickelte sich aus der Musik der aus Afrika verschleppten Sklaven wie z.B. den Worksongs. Im Gegensatz zu den religiösen Spirituals ging es im Blues um alltägliche Themen wie Armut oder enttäuschte Liebe. "Feeling blue" bedeutet jedoch eher Anklage als Klage, der Blues sollte nicht als Depression oder Sentimentalität missverstanden werden.
Die Bluessänger sangen ihre Songs meist zur Gitarre, wobei sie besondere Techniken wie das Bottleneckspiel erfanden. Auch die Mundharmonika war als Begleitinstrument häufig vertreten. Typisch sind neben dem rhythmischen Bluesfeeling die Blue Notes und das sich allmählich herausbildende Bluesschema.
Ab 1870 erreichte der Blues auch die Städte. Professionelle Musiker wie W.C. Handy entdeckten nach der Jahrhundertwende die Musik und schrieben im Stile des Blues. In den 1920er Jahren entwickelte sich in Chicago der elektrifizierte City Blues, der über den Rhythm & Blues schließlich zum Rock’n’Roll führte.
Fast die gesamte populäre Musik des 20. Jahrhunderts lässt sich auf den Blues zurückführen. Rolling Stones, Pink Floyd, Jimi Hendrix u.v.a. nennen als ihre Vorbilder B.B. King, Robert Johnson, Muddy Waters oder John Lee Hooker.
1873 | 16. November * W.C. Handy ("Father of Blues") in Florence, Alabama |
1912 | 9. September Der "Dallas Blues" von Hart Wand wird im Copyrightbüro in Oklahoma City als erster Blues registriert. |
1926 | 3. Januar Der Charleston erreicht nach London und Paris Berlin und löst den Blues als beliebtesten Tanz ab. |
2003 | Solomon Burke erhält für sein Comeback-Album "Don’t Give Up On Me" einen Grammy ("Bestes zeitgenössisches Blues Album") |
2016 | 2. Dezember Die Rolling Stones veröffentlichen ihr 23. Studioalbum "Blue & Lonesome", das ausschließlich Coverversionen von Blues-Standards enthält. Als Gäste sind Eric Clapton, Darryl Jones, Matt Clifford, Chuck Leavell und Jim Keltner zu hören. |
2021 | 21. Februar Anlässlich des von Präsident Barack Obama initiierten Blues-Abends treten u.a. B.B. King, Mick Jagger, Susan Tedeschi und Shemekia Copeland im Weißen Haus auf. Anschließend singt Obama den Blues-Standard "Sweet Home Chicago" mit. |
2024 | 2. März Bei den Brit Awards gewinnt Raye in sechs Kategorien und stellt damit einen neuen Rekord auf. Ausgezeichnet wurde sie u.a. für "Bestes Album" ("My 21st Century Blues"), "Besten Song" ("Escapism.") und "Beste Künstlerin". |