Der seit den 1980er Jahren als unscharfe Genrebezeichnung "World Music" verbreitete Begriff wurde 1906 erstmals vom Berliner Musikwissenschaftler Georg Capellen für "Zukunftsmusik" im Sinne einer universalen Metamusik verwendet. Der Harfenist Rüdiger Oppermann definierte Weltmusik als „Musik, die verschiedene Traditionen der Welt zusammenbringt.“ Aus dieser Sicht sind Claude Debussys "Pagodes" (als Begegnung zwischen Gamelanmusik und Impressionismus) oder John Coltranes Alben "Olé Coltrane", "African Brass" und "India" (als Auseinandersetzung von Jazz mit den Wurzeln indischer und afrikanischer Musik) Beispiele für Weltmusik. Häufig werden aber auch so verschiedene Musikstile wie indische Ragas, Sufimusik, Tango, Samba, Fado, Son und Reggae als "Weltmusik" im Sinne traditioneller, meist außereuropäischer Musik bezeichnet.
Peter Gabriel gründete 1989 Real World Records, David Byrne 1988 Luaka Bop. In Deutschland widmen sich Labels wie Piranha, Tropical Music, Trikont und Exil Music hierzulande noch häufig unbekannten Künstlern anderer Musikkulturen, Festivals wie der Berliner Karneval der Kulturen, das Würzburger Afrika-Festival und das Rudolstadt Festival zeigen die Vielfalt der globalen Musikkulturen.
1906 | Der Berliner Musikwissenschaftler Georg Capellen verwendet als erster den Begriff "Weltmusik".
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