Der Meister des Vibrafons
Vor 100 Jahren wurde der Jazz-Vibrafonist und Bandleader Lionel Hampton geboren
Von Günter Huesmann
Mit brillanten Einfällen und einer perkussiven Spielweise setzte Lionel Hampton dem Vibrafon als Soloinstrument in der Jazzgeschichte ein Denkmal.
Smith, der Charlie Parker und den souligen Vibraphonisten Milt Jackson als musikalische Väter betrachtete, erschien Mitte der 50er-Jahre zunächst als Bopper reinsten Wassers auf der Bühne der Jazzgeschichte.
1950/51 mit dem Gitarristen Tal Farlowe dritter Mann des aufsehenerregenden Trios des Vibraphonisten Red Norvo, zieht Mingus nach New York, wo freilich schon so viele Jazz-Musiker auf der Straße sitzen, daß er zunächst sein Leben als schlechtbezahlter Post-Angestellter fristen muß.
Weitere stilbestimmende Musiker der ausgehenden dreißiger und beginnenden vierziger Jahre waren der Trompeter Roy Eldridge, der E-Gitarrist Charlie Christian, der Schlagzeuger Gene Krupa und der Vibraphonist Lionel Hampton, die alle mit Benny Goodman zeitweilig zusammenspielten.
Mulatu Astatke und die Idee des „Ethio-Jazz“
Eine zentrale Figur in dieser Szene war der heute 70-jährige Komponist, Arrangeur, Vibrafonist und Keyboarder Mulatu Astatke, der bei etlichen Plattenaufnahmen als Arrangeur und Bandleader fungierte.
Nun sind ausführliche Ausschnitte aus dem Schaffen des furchtlosen Vielbegabten auf einer Sechs-CD-Box zu hören, die NDR-Redakteur Hendrik Haubold zum 75. Geburtstag des Künstlers zusammengestellt hat: Nauras Musik (allein am Klavier, im Duo mit dem Vibrafonisten Wolfgang Schlüter, im Quintett mit Gästen wie Toots Thielemans und Klaus Doldinger),
Wichtigster Mitspieler im Quintett von Naura war damals der Vibraphonist Wolfgang Schlüter, mit dem er zahlreiche Aufnahmen machte, auch mit „Jazz und Lyrik“-Projekten, an denen der lange Jahre mit Naura befreundete Peter Rühmkorf beteiligt war.