Wenigen Bluessängern und -sängerinnen ist es gelungen, diese Schallmauer zu druchbrechen, und auch für diese Ausnahmen kam der Erfolg zu spät in ihrer Laufbahn, um ihre Kunst nennenswert zu beeinflussen.
Seit den späten 1950er Jahren durchstreiften junge Bluesfans den amerikanischen Süden, um schwarze Bluessänger aufzustöbern, die sie nur von alten Schellackplatten kannten und von denen sie nicht einmal wussten, ob sie überhaupt noch am Leben waren. «
TEXT: HARALD JUSTIN www.robertjohnsonbluesfoundation.org
CD-TIPP:
The Complete Recordings (Columbia Records/Sony, 1990)
Die Musik des afroamerikanischen Bluessängers und Gitarristen Robert Johnson (1911-1938) zu hören, war einst ein Privileg.
Unsicher war er trotzdem, bis er ein Tape an einen Produzentenfreund schickte, der sagte: Schöne Tracks, aber richtig toll finde ich ja die mit den alten Bluessängern!
Van Morrison wird 70
Ein Monument an Innerlichkeit und Expression
Der Belfast Cowboy reitet immer weiter in Richtung Mystik: Dem größten lebenden weißen Bluessänger Van Morrison zum siebzigsten Geburtstag.
In den Sechzigern gab es Leute, die für das Festival in den USA und anderen Ländern unterwegs waren, auf der Suche nach authentischer Musik: Fiddlers aus den Appalachen, Bluessänger aus Mississippi, Gospelchöre, Cajun Musik, wir hatten einen Tin-Whistle-Spieler aus Südafrika beim Festival oder gälische Sänger aus Schottland.
Durchbruch
Die Begegnung mit der schwarzen Folk- und Bluessängerin Odetta 1960 gab Janis Joplin den entscheidenden Impuls für ihr späteres berufliches Leben.
Cash zahlt jetzt den Vorschuss zurück: an Rick Rubin, der ihn aus den Harmoniegesängen des Familien-Clans befreit und wieder auf das archaische Modell des weißen Bluessängers mit Gitarre und Stimme reduziert hatte.
Elvis hat sich ausgiebig bei schwarzen Bluessängern und weißen Hillbillymusikanten bedient, doch im Rückblick erkennen wir darin keine Urheberrechtsverletzung, sondern die Geburtsstunde des Rock’n’Roll.
Vor Sam Phillips’ Mikrofonen erst stellte sich heraus, welches Potenzial in dem Titel eines Bluessängers namens Arthur Crudup steckte, den der Junge mit der Tolle mitgebracht hatte. »