Mit Rundfunkorchestern swingte Mangelsdorff noch im Mainstream, als sein Spiel schon immer freier wurde und er mit Rebellen wie dem Globe Unity Orchestra und PeterBrötzmann arbeitete.
Der "Stand der Dinge" reicht vom wunderbar unvergreisbaren Free-Jazz-Urgestein PeterBrötzmann und Stars wie eben Rypdal über die mittlere Generation derer, die (wie etwa Georg Graewe) jung waren in den Achtzigern bis zu den völlig uneinsortierbaren, wenig ambitionierten, dafür umso spielwütigeren Kids von hier und heute; dazwischen siedeln Meister jenseits der Kategorien, wie etwa gleich zweimal der Gitarrist Bill Frisell, und Entdeckungen jüngerer Zeit wie der Saxophonist Colin Stetson ...
Ob der jeweils "letzte Schrei" nun dabei war oder nicht - wen schert’s ... Im Ernst - Jazz war immer und blieb bis heute die Musikform mit der am radikalsten, am grundsätzlichsten befreiten Beweglichkeit; größere Sprünge nach vorn korrespondieren da immer mit kleineren zurück.
Zu dieser neuen europäisch-internationalen Free-Jazz-Szene gehörten PeterBrötzmann, Peter Kowald, Alexander von Schlippenbach, Sven-Åke Johannsson, Evan Parker, Manfred Schoof, Gunter Hampel, Joachim Kühn, Fred van Hove, Albert Mangelsdorff, Han Benning, Willem Breuker, Wolfgang Dauner, Misha Mengelberg, Daniel Humair und viele andere, auch japanische Musiker wie der Trompeter Terumasa Hino.
Die Cherrys saßen auf einem Teppich in der Bühnenmitte, und drum herum stand die ganze Creme des europäischen Freejazz, von PeterBrötzmann bis Han Bennink.
Da ist etwas das namenlose 1972er-Werk des Saxofonisten Getatchew Mekurya, ein wilder Watz, dessen temperamentvolle Ausbrüche entlang äthiopischer Skalenlinien eher an PeterBrötzmann und Archie Shepp erinnern würden - wäre da nicht diese eigentümlich stoisch durchgehaltenen Backings mit mysteriöser Orgel und prominenter Bassgitarre, die zudem noch meistens im Dreivierteltakt gespielt werden: aber nicht etwa jazzig-verwaschen, sondern walzerartig streng auf „eins“ betont.
Aber Whitehead würdigt Euro-Jazzer, wie die Briten Derek Bailey und Evan Parker, die Deutschen PeterBrötzmann und Peter Kowald, den Skandinavier Jan Garbarek und die Niederländer Misha Mengelberg und Han Bennink. "
Bei seinem Spiel mit Free-Jazz-Legende PeterBrötzmann oder im Trio mit Charlie Haden und Bill Frisell wurde Ginger Baker in den letzten Jahren endlich das, als was er sich immer begriff: ein Jazz-Schlagzeuger.
29.3.2016 Der Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan" - eine "extra 3"-Parodie zur Melodie von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" - führt zu diplomatischen Verwicklungen Deutschlands mit der Türkei. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wird zu einem Gespräch einbestellt, in dem offenbar die Löschung des Videos verlangt wurde.