Musikfeuilleton | Beitrag vom 29.05.2020
Der SchottVerlag wird 250
Ein Verlag und seine Komponisten
Von Albrecht Dümling
Zum 250-jährigen Bestehen des Schott-Verlags.
Geradezu visionär hatte sich Beethoven im März 1825 in einem Brief an den Schott-Verlag überlegt: «Soll nichts zu erfinden seyn, wie man auf stereotipische Art sogleich seine Werke selbst vervielfältigen könnte, ohne dieser Geissel von copisten nöthig zu haben?»
Scott Roller, Wolfgang Fernow, Michael Kiedaisch, Mike Svoboda
CD WER 6802 2, LC 00846
Rolf W. Stoll, bei SchottMusic & Media seit nunmehr zwölf Jahren verantwortlich für die Repertoirepolitik von WERGO, verweist in einem Interview zum Labeljubiläum auf den Zusammenhang zwischen den Leistungen der Labelkünstler und den Bedingungen der Produktion.
Der Schott-Verlag warnte dringend davor, die deutsch-französische Versöhnung in der Oper zu thematisieren, und tatsächlich wurde das Stück erst 1939, auf Betreiben des Weinberger-Verlags, im neutralen Stockholm uraufgeführt.
Dass derselbe Mikis Theodorakis aber nicht nur Thema ist für Zeithistoriker und Chronisten, dass sein Werk vielmehr noch immer Quelle ist für künstlerische Inspiration – dies belegt auf eindrückliche Weise eine jetzt erschienene CD beim Label Wergo des Mainzer SchottVerlages: Lieder von Mikis Theodorakis, bearbeitet für Gesang und Klavier vom jungen Münchner Komponisten Sebastian Schwab mit den Ausführenden Markus Zugehör, Klavier und der Berliner Sopranistin Johanna Krumin – "echowand" heißt diese bemerkenswerte Veröffentlichung und ist heute morgen unsere "Neue Platte".
Man habe, sagt der Pianist Klaus Simon, der bereits einen Teil von Schulhoffs Liedern für die neue Druckausgabe im Schott-Verlag betreut hat, ohnehin den Eindruck, es immer wieder mit einem neuen, anderen Komponisten zu tun zu haben.