Bedeutende Ragtimekomponisten und -interpreten waren Tom Turpin, James Scott, Eubie Blake und vor allem Scott Joplin, der 1899 mit dem Maple Leaf Rag eine landesweite Ragtimebegeisterung hervorrief. Sein "The Entertainer" wurde durch den gleichnamigen Film sechzig Jahre später noch einmal weltbekannt. Der Ragtime spielte auch eine wichtige Rolle im frühen Jazz, Jelly Roll Morton entwickelte den mittelschnellen "Saint-Louis-Stil" zum treibenden "New-Orleans-Stil" weiter.
Sie nannten ihn den Entertainer
Scott Joplin machte den Ragtime berühmt · Von Hans-Jürgen Schaal
Er komponierte rund 80 Ragtimes, prägte damit den jungen Jazz und inspirierte Strawinsky und Debussy.
Der "Entertainer" ist ein Ragtime, jener um 1900 entstandene Vorläufer des Jazz, von dem er sich laut Lexikon durch starke Synkopierung - also der Verschiebung der Betonung auf unbetonte Teile - und vergleichsweise fehlenden Swing unterscheidet.
Zum Repertoire gehörten neben Ragtime und Märschen Hymnen, Spirituals und Blues, die bei Picknicks, Hochzeiten, Paraden, Beerdigungen und sonstigen Veranstaltungen gespielt wurden.
dessen Staccato sogar Henri Selmer bewunderte, oder das Saxophonquintett der Brown Brothers übersetzten den eckigen Ragtime-Stil jener Jahre in virtuose Vaudeville-Nummern.
Wenn hingegen Raphael Gualazzi Giorgia interpretiert, kennt das Tempo keine Grenzen: Dann wird aus dem 1930 komponierten Song ein furioser Ragtime, dazu singt Gualazzi mit rauer Stimme, wütet mit seinen Händen über der Tastatur, wie ein Teenager auf einer Überdosis Espresso.
Zwar gab es schon einige Zeit synkopierte Musik, Ragtime, Foxtrotts und One-Steps auf Platte zu kaufen - dieser neue Jazz dürfte für viele Hörer aber zunächst „schockierend“ gewesen sein.