Anfänge einer Programmmusik, wie sie später von Liszt zum künstlerischen Prinzip erhoben wurde, sind bereits in seiner »Symphoniefantastique« zu erkennen.
Also sowas wie die Todesstrafe, die da jeden Sonntag um vier auf der Place de Grève, also nicht jeden Sonntag, aber wenn, dann sonntags um Vier auf der Place de Grève mit der Guillotine exekutiert wurde, die spiegelt sich im Werk von Victor Hugo ebenso wie in der „Symphoniefantastique“ von Berlioz – also das ist ein Stück, was wir heute fast … oder was heute oft fast als Gassenhauer gehört wird, der Albtraum vom Gang zum Schafott, das war aber für Berlioz etwas, wovon er wusste, wie das klingt.
Man muss in seiner Hamburger Konzertserie gehört haben, wie er die kapriziösen Wiener Philharmoniker in Berlioz’ Symphoniefantastique aus der Reserve lockt, welche Reaktionsschnelligkeit er ihnen abverlangt, weil er jedes Detail mit großer Selbstverständlichkeit vorgibt, im nächsten Augenblick aber alles genauso gut ganz anders einfordern könnte.
Diese und andere Theatereffekte begleiten mehr und mehr die Aufführung von neuer Musik und sogar von Stücken aus dem klassischen Repertoire, wie es 2009 in Frankreich bei Berlioz’ Symphoniefantastique im neuen Théâtre & Auditorium de Poitiers (TAP) der Fall war und 2010 in New York bei Wagners Rheingold im Metropolitan Opera House.
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Das gelang ihm 2008 mit einer Einspielung der vermeintlich totgehörten Beethoven-Symphonien, später mit der "Symphoniefantastique" von Hector Berlioz oder auch den Werken des französischen Komponisten Francis Poulenc.
So etwa bei Wagner, dessen Opernkonzept vom Ideal des Durchkomponierens bestimmt war, oder auch bei Liszt und Strauss, den Vertretern der Programmsinfonie, ebenso bei Berlioz, dessen epochemachende Symphoniefantastique als musikalisches Psychogramm starre Periodik oder Symmetriebildungen vermeidet.
Mahler fühlte sich schon in seinen Anfängen stärker der symphonischen Tradition Beethovens verbunden, doch auch er versucht die Errungenschaft einer poetisch aufgeladenen Symphonik, wie sie Hector Berlioz mit der „Symphoniefantastique“,
Egal ob Vincent Ségals Cello oder - in einer Adaption von Berlioz’ SymphonieFantastique - Patrick Messinas Klarinette Sissokos Kora untermalt: Der malische Meister spielt keine einzige überflüssige Note.