Salieri verfasste Opern im neapolitanischen Stil und Kirchenmusik. Als Lehrer war er sehr erfolgreich: Beethoven, Liszt und Schubert zählten zu seinen Schülern. Legenden, er habe Mozart aus Neid vergiftet oder gegen ihn intrigiert, finden sich in einer OperRimski-Korsakows und im Erfolgsfilm "Amadeus" von Milos Foreman. Salieris Unschuld ist jedoch aus heutiger Sicht eindeutig erwiesen.
Studio 9 | Beitrag vom 25.02.2016
Unbekannte Mozart-Kantate
Sensationsfund in Prag
Von Stefan Heinlein
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Es ist eine Sensation für alle Mozart-Liebhaber: Jahrzehntelange verstaubte die Partitur eines Gemeinschaftswerkes von Wolfgang Amadeus Mozart und AntonioSalieri unerkannt in den Archiven des tschechischen Nationalmuseums.
Mit der Vertonung von Puschkins kleiner Tragödie «Mozart und Salieri» (1898) schließlich glückt ihm, woran sowohl Dargomyschski im «Steinernen Gast» wie Mussorgsky bei der Vertonung von Gogols Prosakomödie «Die Heirat» scheiterten: eine Dialogoper, die die zäsurlosen Blankverse der Vorlage fast strichlos vertont - kantable Kammermusik, die in ihrer melodischen Stilisierung zurückblickt auf den Stil der Mozart-Zeit, in der prismatischen Brechung von Deklamation und Instrumentalbegleitung aber bereits auf Verfahrensweisen der Neoklassik verweist, wie sie, Jahre vor Strawinsky, dann auch Richard Strauss in «Ariadne auf Naxos» verwendet.
Schon ihre Versuche, Salieri zu rehabilitieren oder Maria Malibran, die berühmteste Primadonna des Belcanto, wieder ins Gedächtnis zu rufen, waren ein, wenngleich von Erfolg gekröntes, Risiko.
Kontaktversuche
Rossini versuchte aktiv, Kontakt aufzunehmen, und wandte sich zuerst an AntonioSalieri, bei dem Beethoven als junger Mann Unterricht genommen hatte.
Schon 1799 konnte der Hofkapellmeister AntonioSalieri in seiner Kantate Der Tyroler Landsturm Österreichs neue Kennmelodie tonmalerisch gegen die Marseillaise der Franzosen antreten lassen - und jeder Hörer verstand.
Für seinen Ruhm und seinen Rang unter den Zeitgenossen spricht, dass er 1798 gemeinsam mit Joseph Haydn und AntonioSalieri zu einem der drei ersten ausländischen Mitglieder der Königlich Schwedischen Musikalischen Akademie in Stockholm gewählt wurde.
Doch selbst der Filmklassiker Amadeus quittierte den sehnlichen Wunsch AntonioSalieris, wie Mozart auch als Wunderkind anerkannt zu werden, mit dem Zitat seines Vaters: "Willst Du, dass ich einen dressierten Affen aus dir mache?"
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