Gardel formierte in Buenos Aires ein Gesangsduo mit José Razzano. In den 1920er und 1930er Jahren spezialisierte er sich auf den Tangogesang und wurde zum Tango-Nationalhelden. Mehrere Hollywoodfilme bauten diesen Mythos mit auf. Gardel starb bei einem Flugzeugabsturz im Juni 1935. Sein Begräbnis war mit zehntausenden Trauergästen ein nationales Ereignis. Noch heute wird Gardel in Argentinien als Nationalheld verehrt.
24.06.2010 · 09:05 Uhr
Argentinische Tango-Tänzer (Bild: AP Archiv)
Die Stimme des Tangos
75. Todestag der Tangolegende CarlosGardel
Von Victoria Eglau
Der Tangosänger CarlosGardel gehört zu den argentinischen Ikonen: In den 20er- und 30er-Jahren Jahren trug er den Tango aus Buenos Aires in die Welt hinaus.
CDs mit den Göttern der Vergangenheit und des Tangos CarlosGardel oder Osvaldo Pugliese gibt’s am Internationalen Flughafen bis kurz vorm Einsteigen - und doch ist diese Musik und Lebenshaltung auch ganz unfolkloristisch, ganz authentisch erfahrbar: als gelebtes Lieben und Leiden und Singen davon und darüber.
Seinen ersten prominenten Auftritt machte Piazzolla mit dreizehn Jahren: der singende Mythos CarlosGardel hörte von dem Wunderkind und holte ihn 1934 als Musiker für die Filmmusik zu seinem legendären Streifen "El día que me quieras".
Das Cuarteto Latinoamericano stellte Streichquartett-Fassungen von Tangos des Argentiniers CarlosGardel vor, mit jener nervösen Eleganz der zwanziger Jahre, einer leicht gepressten Tongebung und einem lockeren Parlando der Phrasierung, die sich von Sentimentalitäten wie vom Machismo gleichermaßen weit entfernt hielten.
In der Altstadt liegt die Bar Fun Fun, wo vor Jahren CarlosGardel seinen Tango sang und wo seine Lieder bis heute weiterleben, in einem Musiker, der abends sein Akkordeon auspackt, in einem alten Paar, das wie verzaubert zwischen den Holzstühlen tanzt.