Zu seinen Paraderollen auf der Bühne gehörte neben dem Golaud aus Debussys "Pelleas und Mélisande" der "Don Quichotte" von JulesMassenet; den tragisch-komischen Ritter von der traurigen Gestalt verkörperte José van Dam höchst eindrucksvoll in einer Einspielung von 1992 mit Teresa Berganza als Dulcinée und Alain Fondary als Diener Sancho sowie dem Orchestre du Capitole de Toulouse unter Michel Plasson.
Weil das ist ein Teil von Debussy, den wir nicht so gut kennen, das kommt aus einer französisch-romantischen Tradition: Massenet, Gounod, Chabrier waren wichtig für ihn.
Stilistisch hingegen merkt man deutlich, dass Villazon mit den Franzosen groß geworden ist, dass die verschiedenen Spielarten des Belcantistischen und des Veristischen bei Massenet und Gounod ihm eine Lust sind (die Platte beschränkt sich auf eine Spiegelung dieser beiden Komponisten, was klug ist).
Wohl kein anderer Opernkomponist, weder Verdi noch Wagner noch Massenet, hat sich so ausschließlich der Lyrik der weiblichen Seele und damit der Verwandlung der Welt durch Liebe verschrieben - und dies in einer ganz ungebärdigen, diesseitigen Emotionalität, die sich nicht mit der Transzendenz tröstet.
Ende 1932, Anfang 1933 spielte Schaljapin in Frankreich noch in Georg Wilhelm Pabsts Cervantes-Verfilmung des "Don Quijote" die Hauptrolle und gestaltete dabei gleichzeitig die Lieder "Chansons de Don Quichotte" von Jacques Ibert; bereits 1910 hatte er die Titelrolle der gleichnamigen Oper von JulesMassenet aus der Taufe gehoben.