Die Bezeichnung für leistungsstarke Radiorekorder bzw. Kassettenrecorder mit teilweise abnehmbaren Boxen spielt auf die Straßenkultur von afroamerikanischen und hispanischen Jugendlichen in den USA an. Der Ghettoblaster spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Hip-Hop.
Tonart | Beitrag vom 14.07.2016
Ghettoblaster wird 35
Die Krachschleuder fürs Armenviertel
Von Laf Überland
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Vor 35 Jahren erschien im "Texas Monthly"-Magazin die erste Anzeige für eine Boombox: ein tragbares Komponentensystem, das schnell zum urbanen Statussymbol der afroamerikanischen Jugend wurde - und zu einem subversiven Werkzeug.
Ghettoblaster - ein Radiorekorder (Foto: Fotolia/dan talson) Der Ghettoblaster - sehr beliebt bis in die 90er
"Home taping is killing music"
Die GEMA, die deutschen Oberhüter des Musik-Urheberrechts, stuften die neue einfache Möglichkeit der Vervielfältigung als "Räuberei" ein, weil dabei keine Gebühren gezahlt wurden, die sie an ihre Komponisten und Texter hätte verteilen können.
Und tatsächlich, die Revolution, nennen wir sie Rap oder HipHop, kam nicht über ABC, CBS oder MTV, sie kam mit kargen Beat-Salven und zornigen Reimen aus den Boxen der Ghettoblaster, die Kids durch die Straßen amerikanischer Großstädte trugen - das "CNN des schwarzen Mannes",
Bumbumbox« nannte Aguayo eine Serie von Straßenpartys, bei denen er von Feuerland bis Mexiko belebte städtische Plätze mithilfe ortsansässiger DJs, einiger Ghettoblaster und einer Mischung aus Techno, House und lateinamerikanischer Tanzmusik zu Freiluft-Diskotheken machte.
Aus dem Ghettoblaster ertönt die Musik der Künstlerin: Kizomba, ein romantischer Tanz-Sound, der im portugiesischsprachigen Afrika beliebt ist und sich anhört wie ein digitaler Bastard aus R