Bezeichnung für die Vertiefung zwischen Bühne und Zuschauerraum Theatern oder Opernhäusern, in dem das Orchester spielt und der Dirigent sitzt. Der Orchestergraben wurde im 18. Jahrhundert entwickelt, um dem Publikum die freie Sicht auf die Bühne zu ermöglichen, ohne das Orchester hinter oder neben die Bühne versetzen zu müssen.
Theatergeschichtlich ist aber ein anderer Aspekt mindestens genauso wichtig: Für diese Uraufführung wurde eigens ein Orchestergraben in das Münchner Opernhaus eingebaut.
Ich muss völlig verloren gewirkt haben, bis ich aus dem Orchestergraben eine sanfte Stimme vernahm, die fragte: "Was soll ich für Sie spielen, Fräulein Lenya?"
Dann hab ich gesagt, Mensch Tamaz, habt ihr noch mal zehn Minuten vor eurer Turandot-Vorstellung, könnte ich nochmal mit euch im Orchestergraben das anspielen, meine Sachen."
Inzwischen steht The Wire in der Welt der Musikmagazine mit seiner Mischung aus Nachrichten aus dem Orchestergraben und Besprechungen von Dubstep-Maxisingles, Verehrung vergessener Freejazzhelden und Notizen aus Circuit-Bending-CD-R-Brennerstuben allein da.
Dass aber ausgerechnet er, der französische Rationalist, der einst die Opernhäuser "in die Luft sprengen" wollte, im mystischen Orchestergraben von Bayreuth landet, hätten ihm nicht viele geweissagt.
Bild: AP Archiv)
Revolte im Orchestergraben
Vor 125 Jahren wurden die Berliner Philharmoniker gegründet
Von Matthias Nöther
Seit Simon Rattles Amtsantritt als Chefdirigent 2002 bestreitet das Berliner Philharmonische Orchester seinen Ruf nicht mehr nur durch seinen berühmten weichen und seidenmatten Klang.