Liebling der Damen im Salon, eben nicht einfach nur mozartschnell aufschrieb und festhielt, was ihm die Muse gerade zuflüsterte oder was ihm beim Improvisieren aus den Fingern floss, sondern dass er brütete, schnitzte, verwarf und bis zur Vollendung an den Stücken herumfeilte, dafür spricht letztlich, dass überhaupt kein Gefälle festzustellen ist zwischen der ersten, kopfüber kaskadenhaft hereinstürzenden Etüde in C-Dur, die vermutlich 1829 im heimischen Warschau entstand oder der letzten in c-Moll, der sogenannten „Revolutionsetüde“,
10 unauslöschlich mit dem Attribut Revolutionsetüde versehen, und das nicht grundlos: Diesen nervös-dramatischen Sturm nach Noten komponierte Chopin auf der langen Reise von Warschau nach Paris, vermutlich in Stuttgart, wo er vom verlorenen Warschauer Aufstand gegen die zaristischen Truppen erfuhr.
Als diese Hand die berühmte Revolutionsetüde erreicht, wird die Rechte nervös, legt sich auf dem Bein bereit als Hüter der Konvention, als potenzieller Helfer auch.
26.4.1792 Rouget de Lisle widmet dem Straßburger Gouverneur, Graf Luckner, den "Chant de guerre pour l’armée du Rhin". Das Lied wird wenige Monate später als "Marseillaise" bekannt.
26.4.1841 Im Pariser "Salle Pleyel", der bereits vor der offiziellen Konzertankündigung zu drei Vierteln ausverkauft war, feiert Frederic Chopin den wohl größten Thriumph seiner Karriere.